30 Jahre EUREGIO3

Grenzübergreifende Zusammenarbeit feiern und in die Zukunft blicken.

ČESKÝ KRUMLOV | 17. MAI 2023

Im feierlichen Ambiente des Stadttheaters in Český Krumlov kamen mehr als 250 Ehrengäste aus der gesamten EUREGIO sowie darüber hinaus zusammen, um 30 Jahre euregionale Zusammenarbeit in der Dreiländerregion im Herzen Europas zu feiern. Vor 30 Jahren wurde die EUREGIO-Gründungsurkunde genau hier in der Stadt Český Krumlov unterzeichnet, folglich der ideale Ort, um das 30-jährige Bestehen zu würdigen und in die Zukunft zu blicken.

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Über den Dächern der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Český Krumlov: Hochrangiges Treffen des tschechischen Vizepremierministers für Digitales sowie Ministers für Regionalentwicklung, Ivan Bartoš (Mitte) mit Bayerns Europaministerin Melanie Huml, MdL, (2. v. r.), Niederbayerns Regierungspräsidenten Rainer Haselbeck (v. l.), der tschechischen Generalkonsulin in München, Ivana Červenková und Sebastian Gruber, Landrat Freyung-Grafenau und EUREGIO-Vorsitzender (re.) | Foto: EUREGIO

Ivan Bartoš, Tschechiens Minister für Regionalentwicklung, Bayerns Europaministerin Melanie Huml und Josef Rathgeb, Abgeordneter im oberösterreichischen Landtag, erläuterten im Podiumsgespräch die für ganz Europa essentielle Rolle von Grenzregionen. Dr. Christoph Leitl, einer der drei Unterzeichner der Gründungsurkunde der EUREGIO und bis 2021 Präsident der europäischen Wirtschaftskammern, motivierte mit viel Herzblut weiter an einem Europa der Regionen, das für Lebensqualität, Sicherheit und Frieden steht, zu bauen.

Die aktuellen EUREGIO-Vorsitzenden dankten den vielen Persönlichkeiten, die sich für die Zusammenarbeit stark gemacht haben und für die stabile, trilaterale Partnerschaft, die vom wertschätzenden Miteinander und einem großen Engagement für die Region und für Europa getragen wird.

Musikalisch hervorragend umrahmt wurde die Feier durch den Chor und die Dudelsack-Band des Gymnasiums Strakonice – einer Schule, die im auch seit fast 30 Jahren erfolgreichen grenzübergreifenden Schulaustausch- und Bildungsprojekt „EUREGIO-Gastschuljahr“ aktiv ist.

In 30 Jahren EUREGIO3 wurde in den drei Nachbarländern viel Grundlegendes einer guten grenzübergreifenden Zusammenarbeit erreicht: Grenzübergreifende Freundschaften und Kooperationen in Projekten wurden initiiert und vertieft, zahlreiche Kommunal-, Vereins- und Schulpartnerschaften angestoßen und begleitet, hunderte Infrastruktur-, Tourismus- und Begegnungsprojekte unterstützt und durchgeführt. Basis für ein gutes Miteinander über Grenzen hinweg sind gute vertrauensvolle Beziehungen zwischen den handelnden Personen auf politischer Ebene und in der Zivilgesellschaft. Durch europäische Fördergelder, im Besonderen die grenzübergreifenden INTERREG-Programme, werden die besten Ideen unterstützt und deren Umsetzung möglich gemacht.

In den kommenden 30 Jahren gilt es Erreichtes zu konsolidieren und nicht nachzulassen in den Bemühungen des Zusammenwachsens und der gemeinsamen Weiterentwicklung. Staatsministerin Melanie Huml hob hervor, dass die Zusammenarbeit nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfe, es sei ein wertvolles Gut, das stetig weiterentwickelt und täglich gelebt werden müsse. Ein neuer Ansatz wurde dabei von tschechischer Seite eingebracht: Es sei wichtig Programmstrukturen so einzurichten, dass sie auch den differenzierten Bedürfnissen trilateraler Grenzregionen wie der EUREGIO3 Rechnung tragen.

Sebastian Gruber, Freyung-Grafenaus Landrat und EUREGIO-Vorsitzender auf bayerischer Seite, blickte dankbar auf das Erreichte zurück und betonte, dass es nun an der Zeit sei, eine neue Dimension in der Kooperation zu erreichen – auch in Bezug auf Rechtsformen und grenzübergreifende Gremien, beispielsweise in Form von europäischen Verbünden. „Wir in der Region machen hierzu unsere Hausaufgaben, allerdings sind wir dazu auch auf die Unterstützung aus München, Linz und Prag, aber genauso aus Berlin, Wien und Brüssel angewiesen. Wir haben in 30 Jahren bewiesen, dass wir gerne wirkungsvolle ‚Außenpolitik im Kleinen‘ betreiben. Wir müssen uns aber weiterentwickeln und dazu brauchen wir direkt in den Grenzregionen noch mehr Kompetenzen und noch mehr Verantwortung“, so Gruber.

Mobilität (ÖPNV), Sprachkompetenz und interkulturelles Verständnis, Tourismus, Arbeitsmarkt und Gesundheitsversorgung und Rettungswesen sind einige der bedeutsamsten grenzübergreifenden Kooperationsthemen. In den nächsten Jahren geht es darum, die thematische Ausrichtung der grenzübergreifenden Entwicklung zu schärfen und zielgerichtet weiterzuverfolgen. Die EUREGIO wird dabei sowohl als Beratungs- und Netzwerkstelle als auch als Umsetzungsstruktur dringend gebraucht.

Statement:

EUREGIO3 – das sind die EUREGIOs in der Dreiländerregion Deutschland – Österreich – Tschechien. Als starke Partner setzen sie sich für die Entwicklung der Region im Herzen Europas ein.

Sie beraten, begleiten und unterstützen grenzübergreifende und europäische Projekte, die zugleich lokale Projekte sind und die Region weiter voranbringen.

Sie beteiligen sich an der Gestaltung einer aktiven Grenzraumpolitik und bauen dabei auf ein Netzwerk engagierter Personen und Organisationen.

Sie setzen als gemeinsame Dreiländerregion auf allen Ebenen – kommunal, zivilgesellschaftlich, touristisch, wirtschaftlich, kulturell, sozial und mental – auf ein grenzübergreifendes, qualitativ hochwertiges und wirkungsorientiertes ZUSAMMEN. WEITER. WACHSEN.

EUREGIO3 – to jsme my EUROREGIONY v regionu tří zemí Německo – Rakousko – Česká republika. Jako silný partner se zasazujeme o rozvoj našeho regionu v srdci Evropy. Projednáváme, doprovázíme a podporujeme přeshraniční a evropské projekty, které jsou zároveň lokálními projekty a dále rozvíjejí náš region.

Podílíme se na formování aktivní politiky příhraničních oblastí a stavíme přitom na síti angažovaných lidí a organizací.

Jako společný region tří zemí sázíme na všech úrovních – komunální, občanské , turistické, ekonomické, kulturní, sociální a mentální - na přeshraniční, vysoce kvalitní a dopadově orientovaný přístup SPOLEČNĚ. DÁLE. RŮST.