36 Jahre Inntöne-Festival

Moderne Weltklasse, die spannendsten Künstler der internationalen Jazz-Szene, und heuer besonders reich an schillernden Persönlichkeiten: mit vielen Spielarten des Jazz wartet das diesjährige Inntöne-Programm auf.

Größer könnte die Freude nicht sein: Mit den Belmondo Brüdern aus Frankreich betreten DIE Vertreter des modernen europäischen Jazz die Inntöne-Bühne. Mit ihrem wundervollen Spiel und exzellenten Können werden Trompeter Stéphane Belmondo und sein Bruder Lionel (Foto: Géraldine Aresteanu) am Sonntag, 1. August das Publikum begeistern. Der Gitarrist Bill Frisell und „Power-Flüsterer des weltoffenen Jazz“ (Roland Spiegel, BR) wird seine sanften Klänge am Freitagabend in die Diersbacher Nacht schicken. Das Festival eröffnen der begnadete Lionel Loueke an der Gitarre zusammen mit Großmeister Michel Portal.

Schwarze amerikanischen Musikgeschichte bringt die wunderbare Paulette Mc Williams (Foto: Anna Webber) aus Chicago am Samstag, 1. August auf die Inntöne-Bühne, die bereits mit Michael Jackson, Aretha Franklin und Luther Vandross sang. Wie sie im Duo mit der ebenfalls aus Chicago stammenden Chanda Rule klingt, die als Special Guest hinzukommt, ist eine absolute Weltpremiere. Auch auf diese Performance sind wir gespannt: Denn mit einer großen Stimme ausgestattet ist der britische Jazzsänger und Songwriter Luca Manning. Der 1999 in Glasgow geborene Künstler wollte eigentlich Rockmusiker werden, entdeckte mit 16 den Jazz für sich und ist seit 2018 Mitglied des London Vocal Project und Sänger des National Youth Jazz Orchestra. Manning ist Gewinner des Rising Star Award bei den Scottish Jazz Awards 2018. 2020 wurde er bei den Parliamentary Jazz Awards als Newcomer of the Year ausgezeichnet. Auch Senkrechtstarter Fergus McCreadie aus England vertritt die aufstrebende britische Szene beim Inntöne-Festival. Er beschließt mit seinem Piano-Trio am Sonntag das Programm.

Die herausragende polnische Pianistin und Komponistin Hania Rani (*1990) tritt am Freitagabend im Solo auf, ihr Landsmann Krzystof Koblinski präsentiert mit seiner internationalen Band KK Pearls am Festival-Samstag die israelische Sängerin Rivka Shabi. Schwierig, bei so viel Talent, Charisma und Bühnenpräsenz nicht ins Schwärmen zu geraten. Schon mit 16 veröffentlichte sie ihr erstes Album: Rita Payés, begeistert durch ihre wunderbare Stimme und ihr großartiges Posaunenspiel. 1999 geboren, wuchs sie in einer katalanischen Familie voller Musiker auf. Sie tritt mit ihrer Mutter, einer klassischen Gitarristin auf. Beide greifen die Musik auf, die sie schon ihr Leben lang begleitet, von traditionellen Wiegenliedern bis zu Bossa Nova, Fado und Boleros. Sehnlich erwartet werden auch die feinen Klänge des brasilianischen Gitarristen und Komponisten Yamandu Costa am Samstagnachmittag auf der Inntöne-Konzertwiese.

Mit dem begnadeten Posaunist Daniel Holzleitner ist einer der vielversprechendsten österreichischen jungen Musiker am Start. Mit seinem Comprovisiton Projekt übersetzt er traditionellen Jazzsound ins 21. Jahrhundert. Dass Innovation indes nichts mit dem Alter oder mit Jugend zu tun hat, beweist übrigens der deutsche Saxofon-Meister Gerd Dudek (Foto: Peter Tümmers) am Samstag im Quartett. Als einer der „Stars“ in der europäischen Jazzszene muss der 82-Jährige längst nichts mehr beweisen. Wahrscheinlich klingt sein Sound mit dem Martin Sasse-Quartett darum so erhaben wie entspannt. Dudek inspirierte ganze Generationen von Jazzmusikern. Vielleicht auch seine französische Kollegin am Saxofon Celine Bonacina. Kritiker sagen ihr längst eine große Karriere voraus. Man darf gespannt sein auf ihren Auftritt…

Wie jedes Jahr gibt es auch eine Kunstausstellung auf dem Hof, in diesem Jahr wird wieder eine Ausstellung des Passauer Ausnahmekünstlers Alois Jurkowitsch gezeigt. Auch wird wieder eine KIDs Jazz Jam und Junior Jazz angeboten. Hier dürfen sich die jungen Gäste musikalisch ausprobieren. Für Kinder gibt es auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm mit Puppentheater, Basteln, Bauen, Malen, Töpfern und Tanzen. Shuttle-Service von den naheliegenden Städten Schärding und Passau . Zahlreiche Campingmöglichkeiten für Zelt und Wohnwagen gibt es rund um den Hof. Wie bei der Musik wird auch beim Essen auf höchste Qualität gesetzt: Ob Schweinsbraten oder vegane Köstlichkeiten, Bio-Bier, heimische Cola und Auszogene: jeder Festivalbesucher wird beim vielfältigen Speisenangebot fündig werden. Das Inntöne-Festival legt bei den Bezugsquellen besonderen Wert auf Regionalität und nachhaltige oder Bio-Landwirtschaft.