Arbeitsmarkt-Bericht März 2020

Agentur für Arbeit Passau

31.3.2020


Auswirkungen der Corona-Pandemie auf dem regionalen Arbeitsmarkt noch nicht abschätzbar –
Agentur für Arbeit Passau gut gerüstet



• Zahl der Arbeitslosen im März 2020: 6.658

• Arbeitslosenquote mit 3,7 Prozent um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat und um 0,1 Prozent höher zum Vorjahresmonat

• 217 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat

• Stellenbestand bei 3.188 gemeldeten Arbeitsstellen; 770 Stellen weniger im
Vergleich zum Vorjahresmonat (minus 19,5 Prozent)


Wichtiger Hinweis zu den Arbeitsmarktdaten März 2020

Die aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Bezirk der Agentur für Arbeit Passau beziehen sich, wenn nicht anders erläutert, auf den 12. März 2020, da dies der statistische bundesweite Zähltag für den Berichtsmonat März 2020 ist. Zu diesem Zeitpunkt stand Deutschland und somit auch die Region Passau und Freyung-Grafenau noch am Beginn der Coronavirus-Pandemie. Die darauffolgenden Maßnahmen der Politik, die die wirtschaftlichen Aktivitäten stark eingeschränkt haben, setzten erst danach ein. Somit wird die tatsächliche Lage am Arbeitsmarkt aufgrund der Coronavirus-Krise mit den aktuell vorliegenden Daten noch nicht abgebildet.

„Aufgrund der Corona-Krise erleben wir aktuell eine Situation, die die Region Passau und Freyung-Grafenau vor große Herausforderungen stellt. Die Folgen für den regionalen Arbeitsmarkt sind zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Eine Prognose zur genauen Entwicklung auf die Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Beschäftigung ist demnach frühestens ab dem nächsten Monat möglich.“ erläutert Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Region.

Die zunächst zu Monatsbeginn einsetzende Frühjahrbelebung hatte die Arbeitslosigkeit zum Vormonat deutlich um 12 Prozent sinken lassen, wobei zum Vorjahresmonat März 2019 eine Zunahme von 3,4 Prozent festzustellen war. 6.658 Menschen sind demnach im aktuellen Berichtsmonat arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,7 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte weniger als der Wert des Vormonats (minus 910 Personen) und 0,1 Prozentpunkte weniger als der Wert des Vorjahres (plus 217 Personen).

„Wir gehen aber davon aus, dass sich der Trend des jahreszeitlichen Rückgangs der Arbeitslosigkeit im April umkehrt. Angesichts der in weiten Teilen ruhenden Wirtschaft bleiben Neu- und Wiedereinstellungen in fast allen Wirtschaftsbereichen vorerst aus“, erklärt Dr. Stein die regionale Arbeitsmarktlage. „Die aktuelle Corona-Krise mit den einhergehenden massiven Einschränkungen für die heimische Wirtschaft ist auf dem Arbeitsmarkt bereits deutlich zu spüren. Da sich seit dem 12. März 2020 eine sehr dynamische Entwicklung mit vermutlich deutlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt ergeben hat, ist davon auszugehen, dass die aktuell veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen nicht mehr der tatsächlichen Lage am Arbeitsmarkt Ende März 2020 entsprechen.“, erläutert Dr. Stein weiter.

„Aktuell unterstützt die Agentur für Arbeit Passau die heimischen Wirtschaftsunternehmen mit Beratungen und Angeboten, vor allem zum Kurzarbeitergeld. Hier wurden aktuell die Beantragung und der Bezug durch die Bundesregierung erleichtert. Die soziale Sicherung und finanzielle Versorgung unserer Kunden hat im Moment höchste Priorität im Dienstleistungsangebot der Agentur für Arbeit Passau mit ihren Geschäftsstellen. Wir garantieren rechtzeitige Leistungszahlungen und bleiben für unsere Kundinnen und Kunden für alle Anliegen erreichbar, auch wenn derzeit die Dienststellen aus bekannten Gründen vorübergehend nicht geöffnet sind. Dafür haben wir unsere Organisation binnen einer Woche intern umgestellt. Besonders geforderte Bereiche haben wir personell aufgestockt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vermittlungsgeschäft oder der Berufsberatung unterstützen derzeit bei der Telefonie, der Beratung von Unternehmen und Beschäftigten zu Kurzarbeit oder bei der Abarbeitung der eingegangenen Emails. Zudem haben wir zusätzliche Telefonnummern eingerichtet. So können die unterschiedlichen Kundenanliegen bestmöglich bearbeitet werden. Interessierte Firmen können sich bei der Agentur für Arbeit Passau unter der Nummer 0851 / 508 508 melden. Auch für Arbeitnehmer steht diese Hotline für sämtliche Anfragen bereit. Da zurzeit keine persönlichen Kundengespräche stattfinden können, hat die BA neben der Telefonie auch das Online-Angebot nochmal deutlich erweitert und Kurzvideos mit Anleitungen produziert. Alle Informationen sind gebündelt auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de zu finden“, so Dr. Stein weiter.

„Für eventuell entstehende kurzzeitige Verzögerungen bittet die Agentur für Arbeit Passau um Nachsicht. Alle Anliegen werden abgearbeitet.“, beruhigt Dr. Klaus Stein die Bürgerinnen und Bürger im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau.
Nicht unerwähnt sollte trotz der aktuell sehr schwierigen Lage sein, dass sich die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse im September 2019 (Daten 6 Monate zeitverzögert) auf insgesamt 130.586 entwickelt haben. Das ist ein Rekordwert für die Region. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Corona-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung ergriffenen Maßnahmen deutliche Auswirkungen auf die Beschäftigung haben werden. Anders als während der Finanzkrise 2008/2009 betrifft die aktuelle Krise nahezu alle Branchen.“, schließt Dr. Stein seine aktuelle Berichterstattung ab.