Artefakte

Arbeiten von Julia Baier, Rudolf Klaffenböck, Paul Kranzler und Verena von Gagern in der Soiz Galerie Passau

19.02.2020


Die Ausstellung „Artefakte“ rückt Altes in ein besonderes Licht. Artefakte sind vom Menschen geschaffene Objekte, aber auch symbolische Handlungen. Jede der gezeigten Fotoserien verfolgt hier einen eigenen Ansatz, aber eines ist allen gemein: Die Dinge wollen zu uns sprechen.


Julia Baier, o.T. 2019

Julia Baier erweckte mit der Serie „Aus dem Winterschlaf“ die Pelzmäntel ihrer Großmutter im Schnee zu neuem Leben.


Julia Baier (*1971 in Augsburg, aufgewachsen in Passau) studierte in Bremen Fotografie. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, unter anderem in Frankreich, Japan und Ungarn. Ab 1998 arbeitete sie als freischaffende Fotografin für nationale und internationale Agenturen, Magazine und Zeitungen. Seit 2005 lebt Julia Baier in Berlin. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem den BFF Förderpreis 2003 und den 2. Europäischen Architekturfotografie-Preis 2015. Außerdem lehrte Baier an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.


Für das Projekt „Schwerkraft“ lichtete Rudolf Klaffenböck Dinge aus seiner persönlichen Sammlung im freien Fall ab, was ihnen eine rätselhafte Unschärfe verleiht.


Rudolf Klaffenböck (* 1952 in Passau) studierte Grafik-Design an der Fachhochschule für Gestaltung in München. Er ist ein fotografischer Spurensammler, der Veränderungen aufnimmt, Raum und Zeit beobachtend. Wie einst als Kabarettist und Dokumentarfilmer lenkt er auch als Fotograf den Blick oft auf die reale Absurdität des Alltags. Häufig entdeckt Rudolf Klaffenböck dabei im Peripheren neue Zusammenhänge, nicht selten gepaart mit Hintersinn.


Rudolf Klaffenböck, o.T. 2019

Paul Kranzler, Chatarina, 2013

Paul Kranzler ist mit seinem Werk „Chatarina“ aus der Serie „Vademecum“ vertreten. Er fotografierte 2013 Totenschädel aus Hallstatt, die rituell mit Rosen, Lorbeer oder Efeu bemalt wurden.


Der Österreicher Paul Kranzler (*1979) absolvierte seine Ausbildung an der Academy of Visual Arts in Leipzig und der University of Arts & Industrial Design in Linz. Er ist als Fotograf für Magazine und Agenturen tätig, stellt seine Arbeiten aber auch gleichzeitig international aus und publiziert Bücher. Seine Werke finden sich in wichtigen öffentlichen Sammlungen wie der Albertina oder dem Rupertinum in Wien.


Aus den 70er und 80er Jahren stammen die Arbeiten von Verena von Gagern. In ihren hochpoetischen schwarz-weißen Werken finden sich alltägliche Gegenstände wie Besteck, Gläser und Vorhänge.


Verena von Gagern (* 1946 in Bonn) studierte Architektur in Aachen, München und den USA. Seit 1972 beschäftigt sie sich mit Fotografie als Bildsprache in Theorie und Praxis und übernahm 1975 die Leitung des Internationalen Fotografieprogramms des Salzburg College. Von 1982 bis 1989 leitete sie die Leitung der Klasse Fotografie an der Sommerakademie Salzburg und von 1986 bis 1991 die Klasse Fotografie an der Schule für Gestaltung, Zürich. Seit 1975 zeigt die Fotografin ihre Bilder in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Mit ihrem Mann, dem Architekten Otto Steidle, baute sie einen Einödhof bei Simbach am Inn aus, wo sie seit Anfang der 90er Jahre mit ihrer Großfamilie lebt. 1994 erhielt von Gagern den Kulturpreis des Landes Ostbayern in Regensburg.


 

SOIZ GALERIE
SCHUSTERGASSE 19 PASSAU
MI-FR 14-18 UHR | SA 11-15 UHR
7. März – 17 April 2020

Eröffnung: Freitag, 6. März, 19 Uhr

www.soiz.de