Artists in Residence: Juanita Frier und Mathabang Monethi

Ausstellung im Schütz Art Museum Engelhartszell

ENGELHARTSZELL | 30. MAI 2023

„Raus aus dem Elfenbeinturm, hin zu den Menschen!“ lautete von Anfang an das Motto von Prof. Josef Schütz bezüglich seines Museums. „Wir wollen Kunst erlebbar machen, begreifbar, spürbar – sinnlich, stimulierend, inspirierend.“ Normalerweise wird Kunst frontal vermittelt, von oben herab. Josef Schütz geht mit seinem Privatmuseum aktiv auf Menschen zu. Kunst sammeln und Kultur vermitteln sind seit Jahrzehnten Passion und Profession des gebürtigen Mühlviertlers.

Dazu gehört auch das umfangreiche Artists in Residence Programm des Museums. Künstlern aus aller Welt wird durch ein Stipendium die Möglichkeit geboten, einige Zeit in den museumseigenen Ateliers zu arbeiten und auch in direkten Kontakt zu den Museumsbesuchern zu treten. Josef und Irene Schütz möchten mit diesem Programm Künstlern ein Forum für ihre Kunst bieten und gleichzeitig zeitgenössische Kunst für alle Besucher greifbar und begreifbar machen. Das Museum wird damit nicht nur zu einem interkulturellen Begegnungsort, sondern auch zu einer Begegnungsstätte zwischen Künstlern und Kunstinteressierten.

Mit „Artists in Residence“ zieht also im wahrsten Sinne des Wortes Leben in das Museum ein. Josef und Irene Schütz bleiben damit ihrem Anspruch treu, mit dem Museum einen Begegnungsort für Menschen zu schaffen, der weit mehr ist als nur ein Aufbewahrungsort für Kunst.

Aktuell arbeiten zwei Künstlerinnen aus Afrika in den Ateliers des Schütz Art Museum: Mathabang Monethi aus Lesotho und Juanita Frier aus Südafrika.


Mathabang Monethi
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Matty Monethi (geb. 1996) wurde in Maseru, Lesotho, geboren und wuchs in Addis Abeba, Äthiopien, auf. Monethi schloss 2016 ihr Diplom in Bildender Kunst an der Ruth Prowse School of Art in Kapstadt ab und begab sich 2017 auf ein Auslandssemester an der University of Hertfordshire im Vereinigten Königreich, wo sie sich auf Druckgrafik spezialisierte. Im Jahr 2020 schloss Monethi einen BA Fine Arts (mit Auszeichnung) an der Wits School of Arts, University of the Witwatersrand, in Johannesburg ab.

Monethi nutzt Malerei, Druckgrafik und Text, um die persönlichen Dimensionen von Migration und Erinnerung zu er forschen. Durch die Verwendung von Familien- und persönlichen Fotoarchiven untersucht sie ihre Verbindungen zu ihren Wahlheimaten, Kulturen und engen Beziehungen.

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With Lebo | 2023 | Öl auf Leinwand | 120x100

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Wintermorning |2023 | Öl auf Leinwand | 120x100
Juanita Frier
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Juanita Frier wurde 1973 in Tzaneen geboren. In ihren Kunstwerken setzt sie sich leidenschaftlich mit Themen wie dem Konsumverhalten und dessen Auswirkungen auf die Kunst auseinander. Ihre Kunstwerke befassen sich mit der Idee, dass der Erwerb oder Besitz von Waren Status und Selbstidentität widerspiegelt. Sie erforscht diese Idee auf unterschiedliche Weise, wobei sie in der Regel Konsumgüter, Orte des Konsums, den Erwerb von Waren oder Werbebilder in ihren Kunstwerken zeigt.
Frier ist der Meinung, dass die Gesellschaft verrückt geworden ist, und ihre Kunstwerke sind Aussagen darüber, wie wir mit schlechten Nachrichten und riesigen Werbeplakaten bombardiert werden, die uns Dinge verkaufen, die wir nicht brauchen. Frier ist der Meinung, dass die Menschen schon viel zu lange von den Mächten der Unternehmen geteilt und kontrolliert werden. In ihren Kunstwerken verwendet Frier Bilder und Artikel aus Zeitschriften, um entstellte Figuren zu schaffen, die wiederum den Identitätsverlust der Gesellschaft oder das Fehlen einer solchen kommentieren. „Ich glaube, dass die Kunst inspiriert, und ich glaube, dass sich die Welt verändern wird, wenn sich genügend Menschen inspiriert fühlen. Das Leben ist das Meisterwerk, an dem wir alle arbeiten“.

In ihren aktuellen Werken geht es um die Freiheit und die Einheit der Menschen; in vielen ihrer Werke setzt sie Humor ein, um Barrieren zwischen verschiedenen Menschen zu überwinden. Ihre Werke sollen den Betrachter ermutigen und ihm hoffentlich ein Gefühl von Freiheit vermitteln. Juanitas Stil besteht aus gemischten Medien und Acryl, sowie Pappmaché-Skulpturen und Mosaik. „Der Prozess des Kunstschaffens ist ein Weg, uns selbst mit anderen zu teilen“, sagt sie.

„Ich denke, dass wir als bewusste Wesen inzwischen erkannt haben, dass es nicht sehr intelligent ist, sich gegenseitig mit Gewehren zu erschießen. Es ist an der Zeit, aufzuwachen und uns weiterzuentwickeln. Es ist an der Zeit, die alten Wege sterben zu lassen und neue Wege des Seins und des Lebens entstehen zu lassen. Und dieser Kampf zwischen Kontrolle und Freiheit ist vielleicht so alt wie die Zivilisation. Aber jetzt ist es Zeit für FREIHEIT. Möge Inspiration den Weg in diesem sich ständig verändernden Kreis der Ganzheit weisen.“ Juanita Frier

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Karamanga Man | 2023 | Mischtechnik auf Leinwand | 150x120

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Story of a horse | 2023 | Acryl und Kohle auf Leinwand | 120x150


SCHÜTZ ART MUSEUM ENGEHARTSZELL

DI - SO | 9 - 17 UHR