Auf dem Geyersberg ist man näher am Himmel

Bischof Dr. Stefan Oster segnet Gartenschau-Areal und besichtigt Standort für kirchlichen Ausstellungsbeitrag

FREYUNG | 29. NOVEMBER 2021


 Freyungs stellvertretender Bürgermeister Heinz Lang begrüßte den Passauer Bischof Dr. Stefan Oster über dem herbstlichen Nebelmeer auf dem Geyersberg. Er war nach Freyung gekommen, um das Gelände der Landesgartenschau zu segnen und (unter 2G-Regeln) mit den kirchlichen Vertretern vor Ort den geplanten Ausstellungsbeitrag zu besprechen.


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Monika Weinfurtner (v.l.) und Josef Geis präsentierten Bischof Stefan Oster die Pläne für den Ausstellungsbeitrag der Kirchen in den Waldgärten. | © Landesgartenschau Freyung

Die Nähe zum Menschen sei ein gemeinsames Ziel von Politik und Kirche. „Die Natur ermöglicht es uns, Nähe zu Gott zu finden“, so Lang, der sich beim Bischof bedankte, dass sich die Kirche bei der Bayerischen Landesgartenschau Freyung 2023 engagiere. Stefan Oster sprach ein Gebet, in dem er für den unfallfreien Verlauf der Arbeiten und den Segen für alle bat, die die Gartenschau mitgestalten. Da der Mensch dazu neige, die Schöpfung auszubeuten, solle die Landesgartenschau allen Besuchern verdeutlichen, dass wir in die Schöpfung hineingelassen wurden, um aus ihr zu lernen und in ihr zu wachsen.

Wo der Ausstellungsbeitrag der katholischen und evangelischen Kirche wachsen soll, wurde im Anschluss bei einer Geländebegehung besichtigt. Zuvor jedoch durfte sich der Bischof ins Goldene Buch der Stadt eintragen – mit Blick auf den Burgberg, wo es vor vielen Jahrhunderten ebenfalls Passauer Bischöfe waren, die die Burg Geyersberg zur Absicherung ihres Territoriums auf dem Goldenen Steig errichteten.

Heute ist von der einstmals hölzernen Konstruktion nicht mehr viel zu sehen, umso mehr aber nimmt langsam die Landesgartenschau Gestalt an, wie Katrin Obermeier, Geschäftsführerin der Freyung 2023 gGmbH, erläuterte. Von den „Gärten am Burgberg“, wo in eineinhalb Jahren alles blühen wird, ging es in Richtung Waldgärten oberhalb des Ferienparks. Dort soll der kirchliche Ausstellungsbeitrag als ökumenisches Projekt entstehen. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Geis hatte im Vorfeld mit verschiedenen kirchlichen Vertretern und Verbänden Ideen gesammelt und nun gemeinsam mit Monika Weinfurtner, Juniorchefin der Bergglashütte, erste Entwürfe erstellt, die dem Bischof präsentiert wurden.

Als zentrales Element ist ein hohes Kreuz angedacht, das von den Besuchern der Gartenschau nach und nach mitgestaltet werden soll. „Wir dachten an bunte Glaselemente, die jeder an dem Kreuz befestigen kann. Durch das einfallende Licht wird es lebendig und steht damit für die Vielfalt des Glaubens und der Landesgartenschau gleichermaßen“, so Monika Weinfurtner. Darüberhinaus überlegt man, eine Wald- und Wiesenkapelle zu errichten, in der kirchliche Zeremonien wie Trauungen stattfinden könnten. Josef Geis informierte den Bischof auch über gemeinsame Pläne mit der Gemeinde und Pfarrei Röhrnbach, durch einen „Weg der Besinnung“ die an der Gemeindegrenze gelegene Kapelle „Maria Traum“ mit einzubeziehen.

Bischof Stefan Oster war von den „ansprechenden und originellen Plänen“ sehr angetan. „Gerade bei uns in Niederbayern ist die Sakralisierung der Landschaft durch Wegekreuze und Kapellen typisch. Das auf eine moderne Art im Rahmen der Landesgartenschau und darüber hinaus neu aufzugreifen, finde ich sehr spannend“, so Oster, der sich zum Abschluss der Begehung auch beeindruckt davon zeigte, mit wie viel Freude und Engagement sich die Beteiligten einbringen. „Man spürt, wie sehr Sie hinter diesem Projekt stehen. An der Unterstützung durch die Diözese soll die Realisierung nicht scheitern.“

Über die Begeisterung des Bischofs freuten sich die kirchlichen Vertreter, darunter Stadtpfarrer Magnus König und die evangelische Pfarrerin Dr. Ulrike Kuschel, Dekanatsjugendseelsorger Johannes Geier, der Vorsitzende der Freyunger Kirchenverwaltung Wolfgang Petzi und die Geschäftsführerin der KEB Freyung, Diana Königseder, die zur Begehung eingeladen hatten.

Nun gilt es in den nächsten Wochen, die Pläne weiter auszuarbeiten und die Finanzierung zu klären, damit alles rechtzeitig zum Start der Landesgartenschau im Mai 2023 fertig wird. Spätestens dann wird Bischof Stefan Oster wiederkommen – und dass er sich darauf schon heute freut, war ihm deutlich anzusehen. Zumal die exponierte Lage „488 Meter näher am Himmel“ im Frühsommer nicht mit Minusgraden verbunden sein dürfte.

www.lgs2023.de