„Cup ultraviolett“

Gloria Sogl zeigt Debütausstellung im Museum Moderner Kunst
27. November 2020 - 21. Februar 2021

20.10.2020


Unter dem Namen „stART“ fördern die Professur für Kunstpädagogik/Ästhetische Erziehung, der Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft und das Museum Moderner Kunst Wörlen Passau Absolventinnen und Absolventen der Kunstpädagogik an der Universität Passau. Die Malerei als Handlung, der Körper als malerisch agierender Handlungsträger ist Thema der diesjährigen Ausstellung mit Werken von Gloria Sogl. Die Schau eröffnet am 27. November 2020 im Museum Moderner Kunst Wörlen (Bräugasse 17, 94032 Passau) und ist bis zum 21. Februar 2020 zu sehen.


In Performances und Keramikarbeiten setzt sich Gloria Sogl mit dem Verhältnis von Malerei und Körper, Raum und Handlung auseinander. Foto „Cup ultraviolett“: Sogl

In der Malerei von Gloria Sogl begegnen sich Objekt und Handlung. Ihre Arbeiten beschreibt die Künstlerin selbst als „Zwischenzustände“, die immer auch aus dem Moment ihrer Entstehung betrachtet und verstanden werden sollten. In Performances und Videoinstallationen spürt Sogl den malerischen Qualitäten verschiedener Handlungen an der Schnittstelle von Kunst und Leben nach.

„Liegt nicht etwas Malerisches, mitunter auch Ästhetisches in zahllosen alltäglichen Praktiken und Ritualen, die im menschlichen Körper selbst ihren ersten Ausdruck finden?“ ist eine Frage, die sich durch ihr Schaffen zieht. Durch Sport geformt, von der Sonne gefärbt, in Gesten und Tanz erscheint der Körper heute mehr denn je als Bild-, und damit auch als künstlerischer Handlungsträger. Auch die in der Ausstellung gezeigten Keramiken sind keine leblosen bemalten Objekte, sondern eigenwillige Körper, deren materielle Beschaffenheit die künstlerische Handlung aktiv mitbestimmt und sich dieser teilweise auch widersetzt.


Den Exponaten liegt ein erweitertes Malereiverständnis zugrunde, welches die Malerei als einen performativen, nie abgeschlossenen Akt handelnder Menschen- und Materialkörper begreift. So sind es die händisch geformten Mulden und Erhebungen einerseits, ebenso jedoch das Eigenverhalten von Ton und Glasur, die Pfützen bildet, Blasen wirft und Risse zeigt und somit zur malerischen und bildhaften Erscheinung der Gegenstände beiträgt. Diese wirken kompakt und kostbar, zugleich ambivalent, denn sie entziehen sich einer eindeutigen Zuordnung zur Kunst oder dem Gebrauch.

In der Ausstellung wird die malerische Handlung als ein körperliches Tun, ein performatives Wechselspiel, mitunter als bloßes menschliches ‚Zu-Tun‘ zu eigenmächtig handelnder Farbe und Materie künstlerisch ergründet und neu verhandelt. Kuratiert wurde die Schau von Isabel Groll, Studentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft der Universität Passau.

Mit dem Projekt „stART“ fördern das Museum Moderner Kunst Wörlen Passau und die Professur für Kunstpädagogik/Ästhetische Erziehung der Universität Passau seit 2013 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Kunsterziehung. Seit 2016 begleitet außerdem der Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft das Projekt, um Studierenden die Möglichkeit zu eröffnen, Erfahrungen in Planung und Durchführung einer Ausstellung zu sammeln.


MUSEUM MODERNER KUNST
BRÄUGASSE 17 | 94032 PASSAU

27. NOVEMBER 2020 – 21. FEBRUAR 2021

DI – SO 10 – 18 UHR

KÜNSTLERINNENGESPRÄCH:
SO | 6. DEZEMBER 2020 | 11.30 UHR
SO | 7. FEBRUAR 2021 | 11.30 UHR