Seit gut 15 Jahren arbeitet Eva Priller immer wieder an der Serie »Wilde Reiterinnen«, in der sie Personen aus Politik und Kunst, aber auch aus ihrer unmittelbaren Umgebung verewigt.
Es sind Frauen, die hier als Reiterinnen oder Sagenprotagonistinnen, also als aktives Zentrum der Szene auftreten – Männer sind, sofern vorhanden, dienendes, staunendes oder leidendes Beiwerk.
Sowohl in der Bedeutung, die sich von lat. vertere – wenden, verwandeln – ableitet als auch im landläufigen Verständnis ver-tieren diese Männer häufig zu Reit- oder Zugtieren. Solcherlei Verwandlungen geschehen allerdings nicht willkürlich, sondern folgen der ausgefeilten Bildsprache von Eva Priller: jedes Detail spiegelt Bedeutungen und Inhalte wider, die das Ergebnis aufwendiger Recherche und / oder guter Kenntnis sowohl der assoziierten Götter- und Sagenwelt als auch der eingebundenen realen Personen sind. Diese Ikonographie kann in ähnlicher Weise »gelesen« werden wie die historischer Bildwerke; es lohnt sich, Details wahrzunehmen und zu entschlüsseln.
Anders als bei allerlei Collagen, die prima vista ähnlich daherkommen, ist hier nichts einfach nur Dekoration!
Dass sich Begeisterung oft eher bei den Betrachtern als bei den Dargestellten einstellt ist bei keiner Art von Satire ungewöhnlich; souveräne Menschen lachen mit – andere halt nicht.
Zum Trost: oft versteht nur die / der Dargestellte selbst alle (vielleicht peinlichen) Zusammenhänge, die Diagnose bleibt also Geheimnis zwischen Künstlerin und »Patient«. Aus den ungezählten Bildern der Serie wird hier in umgekehrter Chronologie eine bunte Mischung gezeigt … es wird schon Keiner / Keinem zu bunt werden …
Alle gezeigten Bilder sind in Acrylmalerei-Collage-Mischtechnik auf Leinwand ausgeführt, das Format ist durchgängig 100 cm x 70 cm.
Galerie Eva Priller
Termin- und Internetausstellung
Ab Sonntag, 23. April "geöffnet" 24 Stunden unter
www.roterwolfimnebel.wordpress.com
Bis Ende Juni 2023 | Besichtigung nach tel. Vereinbarung 0160-2146026