Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys

Soziale Plastik bekommt Platz beim Palais im Stadtpark in Deggendorf

DEGGENDORF | 24. AUGUST 2022

Joseph Beuys ist eine der international bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Gegenwart. Für die documenta 7 entwarf der Bildhauer und Aktionskünstler vor dem Hintergrund des „Waldsterbens“ das Projekt „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“. Über einen Zeitraum von fünf Jahren, von 1982 bis 1987, wurden 7000 Bäume jeweils mit einer Basaltstele an ihrer Seite im Stadtgebiet von Kassel gepflanzt. Die Elemente des Werks spiegeln in besonderer Weise das Werk Beuys wider: Der Baum als lebendige Materie, die sich verändert und entwickelt und in die Zukunft wächst, die Basaltstele, die als erstarrte Lava an die Urzeit erinnert und somit Sinnbild von Dauerhaftigkeit und Widerstandskraft ist. Durch die Initiative von Christian Vogt von „Eichen der Welt“ wird nun auch Deggendorf Standort einer Beuys-Eiche mit begleitender Basaltstele.


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Der zukünftige Standort der Beuys-Eiche vor dem Palais im Stadtpark, demonstriert von Christian Hartmann; im Hintergrund (von links): Birgit Engl-Radlinger, Daniela Schosser-Eiglmeier, Dr. Sabine Rehm-Deutinger, Karin Ostermeier-Leeb und Dr. Hans-Rainer Buchmüller (Foto: Lothar Müller)
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Auch die altehrwürdige Eiche vor dem Café arte wurde besichtigt (von links): Dr. Sabine Rehm-Deutinger, Birgit Engl-Radlinger, Dr. Hans-Rainer Buchmüller, Karin Ostermeier-Leeb, Daniela Schosser-Eiglmeier (Foto Karin Ostermeier-Leeb)

Die „7000 Eichen“ gelten inzwischen als Inbegriff der „sozialen Plastik“, in der sich ästhetische, ökologische, wirtschaftliche und philosophische Aspekte vereinigen. Das Projekt wird auf Initiative von Kunstmäzen Heiner Friedrich seit 1988 in New York City fortgesetzt. Außerdem regte er als Stifter des Museums DASMAXIMUM KunstGegenwart in Traunreut die „Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys“ zunächst in Traunreut, dann stadt- und landkreisübergreifend an. Anlässlich des Beuys-Jubiläums 2021 der Künstler wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden fanden sich das Museum DASMAXIMUM und STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e. V. zu einer Kooperation zusammen.

Die Idee ist, 64 weitere Orte im Sinne einer „sozialen Plastik“ zusammenzubringen die Zahl 64 ergibt sich dabei aus der Anzahl der Lebensjahre von Joseph Beuys, dessen wegweisendes Werk auf diese Weise geehrt wird. Durch die Initiative von Christian Vogt von „Eichen der Welt“ wird nun auch Deggendorf Standort einer Beuys-Eiche mit begleitender Basaltstele. Mit dem Palais im Stadtpark als soziokultureller Mitte wurde ein in jeder Hinsicht geeigneter Standort für die „soziale Plastik“ gefunden. Hausherr Dr. Hans-Rainer Buchmüller und Kulturreferentin Dr. Sabine Rehm-Deutinger waren von der Projektidee auf Anhieb begeistert. Bei einer ersten Ortsbegehung machten sich die beteiligten Kooperationspartner nun ein Bild vom Pflanzort und seiner Umgebung und schmiedeten bereits erste Pläne für das Begleitprogramm der Pflanzaktion und weitere anschließende Veranstaltungen und Aktionen.

Als Projektmanager von DASMAXIMUM war Lothar Müller angereist, Dr. Hans-Rainer Buchmüller machte als Grundstückseigentümer mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut; Dr. Sabine Rehm-Deutinger wird das Projekt vor Ort betreuen und koordinieren. Der Kunstverein Deggendorf e. V., der von Karin Ostermeier-Leeb vertreten wurde, die St.-Notker-Schule Deggendorf, von der Daniela Schosser-Eiglmeier gekommen war, und das Comenius-Gymnasium Deggendorf, vertreten durch Birgit Engl-Radlinger, werden wie auch der Senioren-Aktiv-Club Deggendorf das Begleitprogramm mitgestalten.