Endlich wieder Theater vor Publikum

Der Abschlussjahrgang der Athanor Akademie zeigt Ionescos „Die kahle Sängerin"

14.5.2021


Auf diesen Moment haben sie lange gewartet – zuerst konnten die Proben nur online stattfinden, dann durfte die Abschlussklasse wieder in der Akademie proben. Bis zuletzt war nicht klar, ob es eine Aufführung nur für die Prüfungskommission sein würde, doch nun die erleichternde Nachricht: Es darf vor Publikum gespielt werden.


 

Unter der Regie von Florin Vidamski bringen die Studentinnen Jeanne-Francine Aziamble, Josephine Geck, Stella Urban, Theresa Wachter und Anela Luzi, mit Unterstützung von Ronja Seyfried, die im vergangenen Sommer ihre Bühnenreife an der Athanor Akademie erlangte, die Vitalität und die Kraft des Textes von Eugène Ionescos „Die kahle Sängerin“ auf die Bühne.Ionesco ist ein Meister des Absurden Theaters, da wundert es auch nicht, wenn Vidamski berichtet, dass auch etwas Mut dazu gehört, Ionescos erstes Bühnenstück, das den Untertitel „Ein Anti-Stück“ trägt, zu inszenieren.

 

Mr. und Mrs. Smith, einem gutbürgerlichen Ehepaar, das sich außer hohlen Phrasen nichts mehr zu sagen hat, bekommen Besuch von Mr. und Mrs. Martin. Bei diesem Paar ist die Beziehungslosigkeit so weit fortgeschritten, dass es erst einer umständlichen Beweiskette bedarf, um die beiden zu überzeugen, dass sie wirklich miteinander verheiratet sind und ein Kind miteinander haben. Die Phrasen, die Hohlheit der konventionellen Konversation werden in der „Kahlen Sängerin“ grotesk übersteigert, der Dialog artet aus in ein Happening von Worten, eine Explosion von Silben und Buchstaben.
Die Schauspielerinnen werfen sich mit großer Spielfreude in Ionescos Text, hauchen ihm Leben ein, entführen das Publikum in diese verrückte Welt einer Farce, die bereits am 11. Mai 1950 uraufgeführt wurde. Ionesco selbst sagte, er wolle mit der kahlen Sängerin „alles bis zum Äußersten treiben, wo die Quellen des Tragischen entspringt. Gewalttätiges Theater machen, gewalttätig komisch, gewalttätig dramatisch.“ Mit großer Körperlichkeit und Musikalität gehen die Schauspielerinnen an ihre Grenzen und darüber hinaus, immer auf der Suche, etwas mehr Tiefe über den Menschen zu erfahren.

Für die Studierenden besteht die Hoffnung vor größerem Publikum spielen zu dürfen. So berichtet Florin Vidamski, “unser Ziel ist es, nach dem Abschluss diese Produktion an anderen Theatern in Bayern und bei internationalen Festivals, wie beispielsweise dem Studio Festival in Târgu Mureș oder dem Internationalen Festival der Theaterschulen in Bukarest zu zeigen.”

FR | 14.5.2021 & SA | 15.5.2021 | 19.30 Uhr

Theatersaal der Athanor Akademie | Schulbergstr. 30 | Passau

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Eine große Spende machte bereits die Sparkasse Passau, indem sie die Inszenierung finanziell unterstützte.

Aufgrund der derzeitigen Corona-Bestimmungen ist nur eine ordentliche Anmeldung mit Name, Vorname und Telefonnummer/E-Mail Adresse erforderlich – das Vorzeigen eines negativen Testergebnisses entfällt. Das Tragen einer FFP2-Maske ist im gesamten Akademiegebäude und während der Vorstellung Pflicht. Anmeldungen mit dem gewünschten Aufführungstag unter veranstaltung@athanor.de