Förderung der Bildenden Kunst durch Einrichtung einer Artothek

Einstimmiger Empfehlungsbeschluss erfolgt

MAINKOFEN | 24. OKTOBER 2022

Der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss sprach sich gestern in seiner Sitzung unter dem Vorsitz von Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl einstimmig dafür aus, dem Bezirksausschuss des XVI. Bezirkstags von Niederbayern zu empfehlen, die Instandsetzung des Hauses D2 am Bezirksklinikum Mainkofen für die Einrichtung einer Artothek und Unterbringung des Kostüm- und Requisitenfundus zu beschließen und die entsprechenden Finanzmittel im Haushalt 2023 einzustellen.

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Waren nach einer Vor-Ort-Besichtigung einhellig der Auffassung, dass das Haus D2 am Bezirksklinikum Mainkofen für die Einrichtung einer Artothek und Unterbringung des Kostüm- und Requisitenfundus ideal geeignet ist: hintere Reihe (v.l.): Die Bezirksräte Andreas Winterer, Markus Scheuermann, Markus Hesse und Josef Heisl; vordere Reihe (v.l.): Dr. Cindy Drexl, Kulturreferentin des Bezirks Niederbayern, Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder, Bezirksrat Ludwig Waas, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Bezirksrat Franz Schreyer, Bezirkstagsvizepräsident und Vorsitzender des Kultur-, Jugend- und Sportausschusses Dr. Thomas Pröckl und Bezirksrat Anton Maller. | Foto: Bezirk Niederbayern / Thomas Klement

Mit der 2019 wiederaufgenommenen Kunst-Sammeltätigkeit des Bezirks Niederbayern (Ankäufe von Kunstwerken) zur Förderung der Bildenden Kunst in Niederbayern reifte bereits in der Vergangenheit auch der Plan, eine Artothek in bislang ungenutzten Räumen des Bezirksklinikums Mainkofen aufzubauen. Dieses Vorhaben verfolgt nicht allein den Zweck, Kunstwerke, die sich bereits im Besitz des Bezirks Niederbayern befinden, sachgerecht zu lagern. Vor allem sollen diese Kunstwerke ebenso wie Neuerwerbungen in Zukunft ausleihbar sein und somit kunstinteressierten Bürgerinnen und Bürgern in Niederbayern zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen.

Die Ausschussmitglieder waren nach einer Vor-Ort-Besichtigung einhellig der Auffassung, dass das Jugendstilgebäude mit dem umgreifenden Gelände aufgrund der sehr guten Grundstruktur ideal für die Implementierung der Artothek geeignet ist. Einigkeit bestand auch darüber, dass das ohnehin zu ertüchtigende Gebäude dadurch eine substanzerhaltende und besonders sinnstiftende Nutzung erfährt. Zudem sah man im Gremium die große Chance, dass mit der Errichtung der Artothek Berührungsängste mit dem Bezirksklinikum Mainkofen abgebaut werden können und auch für die dortigen Patientinnen und Patienten ein wertvoller Anknüpfungspunkt zur Kunst geschaffen wird.

„Dieses Vorhaben hat einen vielschichtigen Mehrwert. Ich bin davon überzeugt, dass dadurch ein Raum der Kunstbegegnung entsteht, weil möglichst vielen Menschen, unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten, der Zugang zur Kunst ermöglicht wird“, so Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl.

Bereits in der Sitzung des Kultur-, Jugend- und Sportausschusses am 31.03.2022 wurde einstimmig der Aufbau einer Artothek für den Bezirk Niederbayern beschlossen. Zum Zeitpunkt der Beschlussfassung war bekannt, dass das denkmalgeschützte Gebäude D2 (Baujahr 1911) auf dem Gelände des Bezirksklinikums Mainkofen für die Realisierung einer Artothek genutzt werden kann. Hierfür steht das Erdgeschoss zur Verfügung. Zur funktionalen Optimierung kann in den beiden Obergeschossen künftig auch der seit 1998 bestehende Kostüm- und Requisitenfundus des Bezirks Niederbayern Platz finden. Da sich diese Gebäudeoption erst wenige Wochen vor der Beschlussfassung herauskristallisiert hatte, lagen damals noch keine Instandsetzungskosten vor. Dass es sich jedoch um eine anstehende Generalsanierung mit entsprechendem Kostenrahmen handeln würde, wurde seinerzeit vom Ausschussvorsitzenden deutlich kommuniziert.

Die von der Technischen Abteilung des Bezirksklinikums Mainkofen zwischenzeitlich ermittelten Instandsetzungskosten wurden vom bezirklichen Referat für Bauangelegenheiten gesichtet und um die Ausstattungskosten für die Artothek sowie die Einbau- und Umzugskosten für den Kostüm- und Requisitenfundus ergänzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 1.180.000 Euro. Diese Gesamtkosten beinhalten bereits die denkmalrelevanten bzw. substanzerhaltenden Kosten von ca. 482.000 Euro sowie die Kosten für die Ausstattung der Artothek und den Einbau/Umzug des Kostüm- und Requisitenfundus von ca. 150.000 Euro.

Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl: „Es ist von zentraler Bedeutung, die Kunst näher zu den Menschen zu bringen. Insofern freut es mich sehr, dass der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss die Realisierung einer Artothek weiterhin geschlossen unterstützt und als absolut richtige Entscheidung versteht, weil damit ein herausragendes, wegweisendes Projekt für die Kunst und Kultur in Niederbayern auf den Weg gebracht wird.“