Glasmuseum Frauenau zur Zeit geöffnet

Inzidenzzahl im Landkreis Regen liegt unter 100 - deshalb aktuell auch Lockerungen im kulturellen Bereich möglich (Stand 23.03.2021)

26.3.2021

Das Glasmuseum Frauenau muss wegen steigender Inzidenzzahlen leider ab kommenden Sonntag wieder schließen. Am Samstag, 27. April besteht gegen Anmeldung noch eine letzte Möglichkeit zum Besuch.

www.glasmuseum-Frauenau.de


23.3.2021


Die Inzidenzwerte steigen fast überall, doch im Landkreis Regen zeigt sich derzeit noch ein gegenläufiger Trend. Das hat Erleichterungen der bisherigen Einschränkungen zur Folge. Auch das kulturelle Leben kann aufatmen. So freut sich das Glasmuseum Frauenau, dass seit 21. März wieder Besucher im Haus begrüßt werden können. Endlich ist es möglich, das gesamte Haus sowie die beiden neuen Sonderausstellungen zu besichtigen. Seit Dezember sind die Ausstellungen „Tipping Point“ von Simone Fezer und „Schleierhaft“ von Mahbuba Maqsoodi fertig gestellt. Gesehen hat sie bisher noch niemand. Dazu ist nun Gelegenheit. Und hoffentlich noch länger.


Vor dem Besuch ist allerdings eine Anmeldung mit Terminvereinbarung erforderlich.

Dies ist entweder telefonisch unter 09926-941026 oder bevorzugt per Email unter post@glasmuseum-frauenau.de mit Angabe eines Wunschtermins möglich.

Geöffnet ist bis auf Weiteres zu den üblichen Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von 9 – 17 Uhr.


DIE AUSSTELLUNGEN:

Mit der Ausstellung „Tipping Point“ von Simone Fezer zeigt das Glasmuseum Frauenau noch bis Anfang Juli 2021 eine Position zeitgenössischer Kunst, die das Material Glas auf unkonventionelle und multimediale Weise nutzt.

Die Künstlerin bringt in ihren raumgreifenden Installationen scheinbar unvereinbare Elemente zusammen, und thematisiert so die Vielfalt und Ambivalenz des Lebens.

Hauptelement der Ausstellung ist das aus Altmaterialien gebaute, wuchernde Konstrukt waghalsig aufeinander getürmter, verglaster Strukturen die sich in einer schillernden Welle über den Köpfen der BesucherInnen brechen. So wird die Bedrohung durch die sich anbahnende Klimakatastrophe sowie die Fragilität unseres Daseins erlebbar.

Die Ausstellung stellt einerseits die immer wiederkehrende Frage der Beziehung von Mensch und Natur, oder Mensch als Natur, reflektiert aber auch unser Verhältnis zu gedanklichen und systemischen Strukturen auf verschiedenen, sich überlagernden Ebenen.

Simone Fezer verwandelte den Ausstellungsraum des Glasmuseums Frauenau in eine einzige, große Installation. (Foto S. Bauer)

Simone Fezers künstlerische Auseinandersetzung mit Glas nahm vor rund 20 Jahren ihren Anfang in Frauenau. Nun kehrt sie mit einer eigens für das Museum entwickelten Ausstellung zurück, die diese enge und in vielerlei Hinsicht einflussreiche Verbindung würdigt.

„Schleierhaft“ ist der geheimnisvolle Titel der Kabinett-Ausstellung von Mahbuba Maqsoodi. Das Thema, dem sich die Künstlerin widmet, ist aber ein ganz konkretes. Es geht um die Verhüllung – den Schleier und die ganze Komplexität, die ein Stück Stoff mit sich bringen kann. Für viele muslimische Frauen ist das Tragen eines Schleiers selbstverständlich. Andererseits wurde und wird kein anderes Kleidungsstück aus religiösen und politischen Gründen so für sich eingenommen und symbolisiert derart die Unterdrückung der Frau.

Die Intimität des „Kabinetts“ ist dafür prädestiniert, sich dem Thema mit Empfindsamkeit zu nähern. Mahbuba Maqsoodi tut dies auf unterschiedlichste Weise: mit Glasbildern, Ölmalerei auf Leinwand, Mixed Media und einer Installation. Sie will eine Stimmung erzeugen, die den BesucherInnen das Gefühl vermittelt, durch einen Schleier verhüllt zu sein.

Mahbuba Maqsoodi beschäftigt sich in ihrer Ausstellung mit dem Thema der Verschleierung. (Foto S. Bauer)

Mahbuba Maqsoodi wuchs in Afghanistan in einem liberalen Elternhaus auf, war Lehrerin und setzte sich für Frauenrechte ein. Das Studium der Kunst führte sie nach St. Petersburg. Da aufgrund des Bürgerkriegs eine Rückkehr in die Heimat nicht mehr möglich war, fand die Familie Zuflucht in München. Mahbuba Maqsoodi etablierte sich als Künstlerin. Ihrem künstlerischen Wirken entspricht das Medium Glas in besonderer Weise. Jüngst erregte sie große Aufmerksamkeit mit 34 von ihr gestalteten Fenstern für die älteste Abteikirche Deutschlands in Tholey. Das Projekt, zu dem auch drei Gerhard Richterfenster zählen, ist eines der derzeit bedeutendsten Glasmalereiprojekte weltweit.


Dauer der Ausstellungen: bis 2. Juli 2021

Aktuelle Informationen zur Wiedereröffnung des Glasmuseums Frauenau unter

www.glasmuseum-frauenau.de