Großer Erfolg für die TH Deggendorf

Bayerischer Präventionspreis für gemeinsames Projekt von THD und BRK

23.1.2020


Staatsministerin Melanie Huml verlieh Ende des Jahres 2019 im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege den Bayerischen Präventionspreis. Unter den Preisträgern ist ein Ansatz der Forschungsgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), der zusammen mit dem Kreisverband Cham des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) umgesetzt wurde. Mit ihrem Projekt „PeM – Wir pflegen euch Mitarbeiter“ setzten sich THD und BRK gegen 106 Mitbewerber durch und sicherten sich die Auszeichnung in der Kategorie „Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb“. Zudem wurde das Konzept für den Deutschen Demographiepreis nominiert.


v.l.n.r.: BRK-Präsident Theo Zellner, Gesundheitsministerin Melanie Huml, Professor Dr. Horst Kunhardt, Jasmin Weber, Manfed Aschenbrenner, Dr. Andreas Zapf (Präsident des Landesamtes für Gesundheit) (Bildquelle: BRK Kreisverband Cham)

„Die Auszeichnung mit dem Bayerischen Präventionspreis ist ein großer Erfolg für die TH Deggendorf. Sie zeigt, dass sich die TH Deggendorf mit ihrer Forschung für die Bedürfnisse der Menschen einsetzt und das Gesundheitswesen in Bayern weiter voranbringt“, gratulierte Wissenschaftsminister Bernd Sibler im Anschluss an die Preisverleihung. Mit ihrem prämierten Ansatz ist die Forschungsgruppe für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit derzeit Vorreiter auf dem Gebiet.

Ziel des ausgezeichneten Projekts von THD und BRK war es, die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation zu verbessern und somit attraktive Arbeitsplätze in der Pflege zu schaffen, um dem Fachkräftemangel gezielt entgegen zu wirken.


Dabei entwickelte die Forschungsgruppe für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit der Deggendorfer Hochschule einen innovativen Ansatz, mit dem sie derzeit Vorreiter auf dem Gebiet ist. Die Forschungsgruppe schaffte es, unter Berücksichtigung von aktuellen politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgaben, im Laufe des Prozesses Sozialversicherungsträger zu integrieren.

2017 starteten die Projektträger in der BRK Senioreneinrichtung in Cham mit einem Pilotprojekt zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Mitarbeiter wurden im Rahmen einer Bio-Psycho-Sozialen Arbeitssituationsanalyse (BIPSA) befragt. Auf dieser Basis wurden Veränderungsprozesse in Gang gesetzt und verschiedene Maßnahmen ergriffen, um psychische Belastungen bei den Mitarbeitern zu verringern. Dabei kamen gezielt Maßnahmen zum Einsatz, die von den Sozialversicherungsträgern übernommen werden. Dies bringt viele Vorteile sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer mit sich. Auf Arbeitgeberseite senkt es die Kosten, die in einen Prozess investiert werden. Arbeitnehmer erhalten ein Angebot zur Gesunderhaltung direkt am Arbeitsplatz, welches noch dazu gezielt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Resonanz war so positiv, dass das BRK das Projekt auf den gesamten Landkreis ausweitete. Dabei wurden alle Schritte und Maßnahmen immer wieder an den Bedarf angepasst. Zur Organisation und Umsetzung der Maßnahmen wurde ein interner Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Deggendorf als systemischer Prozessberater für Betriebliches Gesundheitsmanagement ausgebildet.

Die THD-Forschungsgruppe für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Gronwald entwickelte den Prozess unter der Berücksichtigung aller notwendigen Vorgaben und unter dem Aspekt der Interdisziplinarität mit vielen verschiedenen Fachbereichen und Netzwerkpartnern. Das ausgezeichnete Projekt ist ein Beispiel zur Realisierung dieser Theorien. Des Weiteren laufen derzeit weitere Projekte, unter anderem mit sechs Handwerkskammern aus ganz Deutschland und ein gemeinsames Projekt mit der Bayerischen Polizei. Im Rahmen des Hochschulzertifikates „Systemische Prozessberatung für Betriebliches Gesundheitsmanagement“ am Zentrum für akademische Weiterbildung der THD lernen die Teilnehmer wissenschaftliche Grundlagen, die zudem praktische Anwendung in Projekten finden.

Der Bayerische Präventionspreis wurde zum 15. Mal verliehen. Er wird in den vier Kategorien „Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule“, „Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb“, „Prävention im Alter“ und „Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit“ vergeben und ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert.