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Studierende der Athanor Akademie inszenieren 5 Klassiker der Theatergeschichte

PASSAU | 17. MÄRZ 2022


Aufgrund von Lockdown, Verschiebungen und anderen Projekten arbeiten die Studierenden des zweiten Jahrgangs seit mittlerweile einem Jahr an der Inszenierung mehrerer klassischer Theaterstoffe und müssen sich dabei enormen Herausforderungen stellen.


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Alles beginnt mit dem Lesen von diversen Stücken: von Molière bis Schiller und Werke der griechischen Antike. Die Stücke werden ausgewählt, die Rollen verteilt. Das Patriarchat soll zentrales Thema dieses klassischen Abends sein: Elektra, Lysistrata, Der eingebildete Kranke sowie Tartuffe und Turandot nehmen uns mit in eine Reise in die Geschichte. Die Klassiker von Aristophanes, Sophokles, Molière und Schiller haben alle eins gemeinsam: Die Frauen begehren aus unterschiedlichen Gründen und Motiven genauso unterschiedlich gegen die männlichen Strukturen auf. Zeitgenössische Stücke oder das psychologische Drama das als nächstes auf dem Lehrplan für den 2. Jahrgang steht sind natürlich leichter greifbar, die Figuren irgendwie näher an uns dran, aber eine Elektra zu verkörpern, die ihren Vater rächen und die Mutter tot sehen will, erfordert viel Reife und das Vermögen, sich in eine Figur hineinzufühlen, die Person nicht nur zu spielen, sondern zu verkörpern. Die Arbeit an der Rolle, deren Motive, Interpretation und glaubwürdige Darstellung stellen eine große Herausforderung an das eigene ICH manch eine*n führt das an ihre*seine Grenzen, die es zu überschreiten gilt.

Obwohl die Stoffe teilweise so weit von uns weg sind und wir mit den unterschiedlichen Göttern und Mythen vielleicht nicht mehr so viel anfangen können, sind sie auf der anderen Seite erschreckend aktuell. So z.B. in Lysistrata: Es gilt in dem Stück Mittel und Wege zu finden, den Krieg zu beenden. Man muss das Geschehen auf der Bühne nicht einmal in die Jetzt-Zeit transponieren das Publikum ist gefragt seine eigenen Gedanken damit zu verknüpfen. Eine weitere Besonderheit an diesem Projekt ist das chorische Sprechen. Im Unterricht steht es erst im 3. Jahr auf dem Lehrplan, aber sowohl bei Elektra als auch bei Lysistrata kommt es zum Einsatz und entfaltet seine beeindruckende Wirkung. Um die Erzählungen für das Publikum greifbarer zu machen, spannen die Darsteller*innen einen Bogen und erzählen in den 30-40 Minuten langen Passagen eine jeweils geschlossene Geschichte.

Die Studierenden haben mindestens zwei Rollen in den unterschiedlichen Stücken, manche weil sie Teil eines Chores sind sogar drei. Nach der teils sehr intensiven und anstrengenden Probenarbeit sind die jungen Schauspieler*innen voller Vorfreude auf die Aufführungen und hoffen auf zahlreiche Besucher*innen!


DIE STÜCKE:

Tartuffe  | Der eingebildete Kranke
Premiere
am 18.3.22 | 20:00 Uhr | Weitere Vorstellungen: 19.03./20.03.2022 Beginn jeweils 20:00 Uhr

Tartuffe von Molière
Tartuffe ist ein religiöser Heuchler, der sich das Vertrauen Orgons erschlichen hat. Er wird zum Zankapfel und zur Belastung für die ganze Familie, nachdem ihn Orgon erst dauerhaft im Hause beherbergt und dann sogar mit seiner Tochter vermählen möchte.

Besetzung: Marianne – Lea Brunner, Orgon – Maximilian Frick, Tartuffe – Leonard Gräber, Dorine – Sophie Hewig, Elmire – Luisa Jäger

Regie: Florian Fisch

Unterstützende Dozierende: Florian Fisch, Sebastian Goller


Der eingebildete Kranke von Molière
Der Hypochonder Argan, der sich nur einbildet, krank zu sein, zieht diverse Ärzte zu Rate, die die Einzigen sind, die ihm seine eingebildete Krankheit abnehmen und ihn in dieser unterstützen. Er möchte immer einen Doktor an seiner Seite haben und will seine älteste Tochter Angélique deshalb mit einem jungen Mediziner verheiraten. Besetzung: Thomas Diaforius – Lorenz Dauber, Argan – Leonard Gräber, Angelica – Sequoia Kroll, Toinette – Benigna Munsi, Md. Diaforius – Lily Schuster, Beline – Julia Stang

Regie: Victor Schumacher

Unterstützende Dozierende: Victor Schumacher, Sebastian Goller

Lysistrata | Turandot | Elektra
Premiere am 25.3.22 | 20:00 Uhr | Weitere Vorstellungen: 26.03. /27.03.2022 | Beginn jeweils 20:00 Uhr

Lysistrata von Aristophanes                                                                                                                                                                                                              Das Stück thematisiert den Kampf einiger Frauen gegen die Männer als Verursacher von Krieg und den damit verbundenen Leiden. Getragen von dieser Erkenntnis verschwören sich die Frauen Athens und Spartas, um den Frieden zu erzwingen.

Besetzung: Lysistrata - Caroline Bröker, Myrrhine Sophie Hewig, Lampito Sequoia Kroll, Kalonike Julia Stang, Männerchor Lorenz Dauber, Maximilian Frick, Leonard Gräber

Regie: Christoph Schletz

Unterstützende Dozierende: Christoph Schletz, Sebastian Goller


Turandot
von Friedrich Schiller
Prinzessin
Turandot lässt alle Männer ermorden, die um ihre Hand anhalten, wenn sie ihre drei Rätsel nicht lösen können. Nach einigen Umwegen findet sie aber schließlich doch zur Liebe.

Besetzung: Turandot Caroline Bröker, Skirina Lea Brunner, Kalaf Maximilian Frick, Adelma Elisabeth Nikola, Zelima Benigna Munsi, Brigella Anna Waibel

Regie: Florian Fisch

Unterstützende Dozierende: Florian Fisch, Sebastian Goller

Elektra von Sophokles
Nachdem der heldenhafte Agamemnon aus dem Trojanischen Krieg heimkehrt, wird er von seiner Gattin Klytaimnestra und deren Geliebten Aigisthos hinterhältig ermordet. Seine Tochter Elektra bringt den jüngeren Bruder Orest außer Landes, wo er zum Rächer des Vaters erzogen werden soll.

Besetzung: Klytaimnestra Luisa Jäger, Chrysothemis Elisabeth Nekola, Elektra Lily Schuster, Chor Caroline Bröker, Lea Brunner, Sequoia Kroll, Julia Stang

Regie: Christoph Schletz

Unterstützende Dozierende: Christoph Schletz, Sebastian Goller


Studio der Athanor Akademie | Schulbergstraße 30 | 94034 Passau

Kartenreservierung unter: 0851 209 871 17 oder veranstaltung@athanor.de

Es gelten die Corona 2G Regeln, Maskenpflicht (FFP2) während des gesamten Aufenthaltes.