In einem Jahr mit 13 Monden

Digitale Premiere des Landestheaters Niederbayern - Viele weitere Produktionen in der Mediathek zu sehen

1.3.2021


Im neuen Format „Landestheater Niederbayern DIGITAL“ stehen ergänzende Medien zu den Produktionen des Landestheaters Niederbayern bereit: Interviews mit Regisseuren, Choreografen, Dirigenten, Einführungsmatineen, Podcasts, Stücktexte, Programmhefte und Trailer.

In der aktuellen Situation aber stehen in erster Linie ganze Produktionen als On-demand-Stream zur Verfügung: Sie können zu jedem beliebigen Zeitpunkt den jeweiligen Mitschnitt anklicken und die gesamte Vorstellung ansehen.

Die gesamte Mediathek ist vollkommen kostenfrei. Wenn jedoch virtuell applaudieren und das Landestheater Niederbayern unterstützen möchten, können Sie dies mit einer Spende an die Theaterfreunde Landshut e.V. tun („Spende Streaming“, IBAN: DE25 7435 0000 0000 5546 09, BIC: BYLADEM1LAH) – Ihr Geld fließt dann in die Renovierung und Erweiterung des Stadttheaters Landshut, womit Sie das Landestheater mittel- und langfristig am wirkungsvollsten unterstützen.


 

In einem Tag mit 13 Monden – nach dem gleichnamigen Film von Rainer Werner Fassbinder steht ab 5. März 2021 zum On-Demand-Stream bereit

 

IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN | Schauspiel nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder

Sie will nur geliebt werden

Wie weit ist ein Mensch bereit zu gehen, um Liebe zu erfahren? Wie weit kann, darf und soll man sich selbst ändern, um die Erfüllung in einer Beziehung zu finden? Elvira/Erwin, die Hauptfigur in Rainer Werner Fassbinders „In einem Jahr mit 13 Monden“, hat diese Fragen für sich eindeutig beantwortet und auf der verzweifelten Suche nach Liebe sogar das Geschlecht gewechselt. Die Konsequenzen dieses radikalen Schrittes kann man in der Bühnenversion von Fassbinders Werk ab dem 5. März um 19.00 Uhr online in der Mediathek des Landestheaters Niederbayern verfolgen.

Elvira war früher ein Mann. Verheiratet. Mit einem Kind. Aber Erfüllung konnte ihm dieses Leben nicht bringen. Obwohl nicht homosexuell, entschied er sich aus Liebe zu einem Mann und dem Verdacht, das Gefühl beruhe auf Gegenseitigkeit, zu einer Geschlechtsumwandlung und wurde zu Elvira. Jahre sind vergangen. Elvira ist nicht mehr jung. Elvira ist nicht mehr schön. Eine glücklose und brutale Beziehung geht in die Brüche und Elvira macht sich gemeinsam mit ihrer Vertrauten, der Prostituierten Zora, auf die Suche nach dem Mann, der der Auslöser für ihren radikalen Lebenswechsel war. Doch am Ende der Reise in die Vergangenheit, nach vielen tragischen Stationen, steht nicht die Erlösung. Die Geschichte von Erwin/Elvira nimmt ein tragisches Ende.

„Jedes siebente Jahr ist ein Jahr des Mondes, in dem besonders viele Menschen an Depressionen leiden. Wenn aber ein Mondjahr gleichzeitig noch ein Jahr mit 13 Neumonden ist, wie 1978, kommt es zu persönlichen Tragödien.“ – so heißt es im Vorspann des Films „In einem Jahr mit 13 Monden“, für den Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) nicht nur das Drehbuch schrieb, sondern auch Regie führte. Das Werk lässt sich sowohl als eine Abrechnung Fassbinders mit dem gefühlskalten, von Geldgeschäften beherrschten Großstadt-Milieu verstehen, wie auch als eine Verarbeitung seiner persönlichen Situation: im Mai 1978 hatte sich sein langjähriger Freund Armin Meier mit einer Überdosis Schlafmittel das Leben genommen, nachdem Fassbinder sich von ihm trennen wollte.

Die Inszenierung dieses gleichsam zarten und einfühlsamen aber auch brutalen und schonungslosen Stücks führt Claus Tröger, der schon oft am Landestheater Niederbayern tätig war. Die Ausstattung übernimmt Erich Uiberlacker; die eigens für die Inszenierung komponierte Musik kreierte Julius von Maldeghem.

Mit

Elvira Weishaupt | Joachim Vollrath
Zora | Ella Schulz |
Christoph / Der Fremde / Schriftsteller | Olaf Schürmann
Irene / Schwester Gudrun | Antonia Reidel
Seelen-Frieda / Sybille | Paula-Maria Kirschner
Ein Mann / Anton Saitz | Jochen Decker
Smolik / Frank | Alexander Nadler
Putzfrau / Marie-Anne | Friederike Baldin

Fassbinders „In einem Jahr mit 13 Monden“ als Stream des Landestheater Niederbayern ab 5. März 2021 | 19 Uhr:
www.landestheater-niederbayern.de/content/mediathek

Folgende weitere Produktionen sind derzeit in der Mediathek zu finden:
MADAMA BUTTERFLY
DIE ZAUBERFLÖTE
DIE FLEDERMAUS
URFAUST
GELIEBTE APHRODITE