INGE MORATH | PHOTOGRAPHIE

Ausstellung im MMK Passau vom 4. Juni - 28. August 2022

PASSAU | 12. MAI 2022

Inge Morath war eine Künstlerin, die in umfangreichen Reisen große Kulturräume dokumentiert hat und die durch intensive Beschäftigung mit den Menschen zeitlos gültige Portraits geschaffen hat.


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Inge Morath | Lama | Times Square, New York, USA | 1957 | Magnum Photos | Fotohof archiv
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Inge Morath | Magnum Bookkeepers | Sharon Goldberg and Barbara Rosman | New York, USA | 1965 | Magnum Photos | Fotohof archiv
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Inge Morath | Window Washers | Rockefeller Center, New York, USA | 1958 | Magnum Photos | Fotohof archiv

Dabei lenkte Inge Morath ihre liebevolle Aufmerksamkeit gleichermaßen auf unbekannte Menschen, wie Buchhalterinnen, als auch auf Filmstars wie Marilyn Monroe. Sie fotografierte die großen Künstler des 20. Jahrhunderts wie Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Anaïs Nin und Alexander Calder in ebenso intimen Bildern wie unbekannte Straßenjungen in Venedig oder Tänzerinnen in einer kleinen Bar in Spanien.

Inge Morath war ein Magnum-Mitglied der ersten Stunde. Ihre internationale Karriere spiegelt sich in ihrem Lebensweg: Ihre Familie stammte aus Slovenj Gradec in der damaligen Untersteiermark, heute Teil von Slowenien. Geboren wurde sie 1923 in Graz, nach einer Jugend in verschiedenen europäischen Städten erlebte sie das Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin, arbeitete danach in Wien als Textjournalistin mit Ernst Haas zusammen, in Paris mit Henri Cartier-Bresson und zog 1962, nach ihrer Heirat mit Arthur Miller, in die USA. Von dort bereiste sie als Fotografin alle Kontinente, ihre Fotos wurden

in Einzelausstellungen bedeutender Museen gewürdigt. 1991 wurde ihr der erstmals vergebene »Österreichische Staatspreis für Fotografie« verliehen. Sie starb am 30. Januar 2002 in New York.


BIOGRAFIE:

Inge Morath wurde 1923 in Graz geboren und lebte mit ihrem Mann, dem amerikanischen Dramatiker Arthur Miller, zuletzt in Connecticut, USA. Nach ersten Arbeiten als Textjournalistin in Wien ging sie 1949 zusammen mit dem Fotografen Ernst Haas nach Paris, um mit der Fotoagentur Magnum als Rechercheurin zu arbeiten. Erst später begann sie ihre eigene fotografische Karriere als eines der ersten weiblichen Mitglieder der Agentur. Ihre erste große fotografische Arbeit über Spanien erschien 1955 als Buch unter dem Titel „Guerre à la tristesse“. Sie starb am 30. Januar 2002 in New York.

Ihr fotokünstlerisches Werk in dieser Zeit lässt sich einerseits durch humanistisch geprägte Kulturdokumentationen charakterisieren, die ihrer lebenslangen intensiven Reisetätigkeit entstammten, sowie der Bereitschaft, in ihr fremde Kulturen und Lebensweisen einzutauchen. Grundlage dieser Bereitschaft war in erster Linie ihr außergewöhnliches linguistisches Talent – zusätzlich zur Muttersprache Deutsch sprach sie sechs Sprachen (Englisch, Französisch, Rumänisch, Spanisch, Russisch und Mandarin) fließend – und ihr unermüdlicher Kommunikationswille, der sie antrieb, vor einer Reise die jeweilige Landessprache zu lernen. Die Ergebnisse dieser Reisen u. a. in die USA, nach Russland, China, in den Nahen Osten und entlang der Donau mündeten in Ausstellungen und Bildbänden.

Ein besonderer Aspekt ihres Werkes sind auch ihre Künstlerportraits. Bei inszenierten wie spontanen Aufnahmen behielt sie einen respektvollen, nichtausnützenden Zugang – der Schriftsteller Philip Roth beschrieb sie als ein „tender intruder“.

Ihre Fotos wurden auch in Einzelausstellungen bedeutender Museen gewürdigt und 1991 erhielt sie den erstmals vergebenen »Österreichischen Staatspreis für Fotografie«. Seit ihrem Tod wird von der Magnum-Foundation in ihrem Namen jährlich ein Förderpreis an eine junge Fotografin vergeben.

Neben ihren zahlreichen monografischen Bildbänden erschienen auch die biografischen Bücher „Inge Morath. Das Leben als Photographin“ (Wien 1999), „Inge Morath. Fotografien 1952 – 1992“ (Salzburg 1992) und „Inge Morath. An Illustrated Biography." (New York 2018).


MUSEUM MODERNER KUNST

BRÄUGASSE 17 | PASSAU

DI – SO | 10 – 18 UHR

4. JUNI – 28. AUGUST 2022