INNSIDE Künstlerportrait
IRMGARD PLÖCKINGER

PLASTIKEN | ASSEMBLAGEN | MALEREI

6.10.2020


INNSIDE | OKTOBER 2020


„Mein kreatives Potential lässt sich am besten in den Materialbildern verwirklichen“


DER STOFF AUS DEM TRÄUME SIND

BEGEGNUNGEN

ROSTMETALLE GESCHLIFFEN AUF HOLZ

Vor über 30 Jahren begann Irmgard Plöckinger zunächst, sich mit verschiedenen Techniken wie z. B. Glas-, Seiden- aber auch Aquarell- und Acrylmalerei sowie Actionpainting auseinanderzusetzen.

Seit sie allerdings 2007 und 2008 Metallbearbeitungskurse bei Christine Pott-Schlager und Alto Hien besuchte, entdeckte sie ihre Liebe zu Metall und Schrott.
Die sogenannten Assemblagen (Materialbilder) sind für die Künstlerin mittlerweile ihr bevorzugtes künstlerisches Ausdrucksmittel. Als „Malgrund“ dienen ihr dabei Jute, altes Leinen aber auch Holz oder Metall.

„Mein großes kreatives Potential lässt sich daher am Besten in den Materialbildern verwirklichen“, sagt die Künstlerin. Die Arbeitsweise von Irmgard Plöckinger ist eher abstrakt. Das sogenannte Informel spielt in ihren Arbeiten eine große Rolle, denn es löst Barrieren zwischen den verschiedenen Formensprachen und Ausdrucksarten auf.

Inspirationen für ihre Arbeiten findet die Künstlerin vor allem in ihren „Fundstücken“ wie Schrott, verkohltem Holz aber auch Jutesäcken. Phantasie und Experimentierfreude spielen in ihren Arbeiten eine wesentliche Rolle. Was für den einen einfach nur ein Stück Schrott ist, wird für Irmgard Plöckinger zum wertvollen Material für ihre Assemblagen, indem sie beispielsweise die Oberfläche des Metalls verschieden schleift, sodass das Licht abwechselnd reflektieren kann.

Gerne arbeitet die Künstlerin zu vorgegebenen Themen wie beispielsweise bei Klang-Art (im Rahmen der Aigen-Art Kunstkoopertative) bei der Plöckinger die Noten der OÖ Landeshymne auf der Fassade der Landesmusikschule Schlägl farblich darstellte oder die Holzskulptur „drei Länder ein Wald“, die sie für das Holzsymposium Neuschönau schuf und die den zusammenhängenden Waldrücken von Sumava CZ, Bayerischer Wald und Böhmerwald Ö darstellen soll.
Daneben gibt es aber auch verschiedene Arbeiten, die im Prozess entstehen – vor allem Metallbilder, die erst mit Farbe versehen und dann direkt aus dem Metall herausgeschliffen werden. Die Upcycling- Bilder und Skulpturen sollen den Betrachter zum Nachdenken über die Wegwerfgesellschaft anregen.

„Kunst soll immer ein Austausch und Dialog zwischen Künstler und Betrachter, sowie zwischen Werk und Ausstellungsort sein. Ein und dasselbe Bild kann viele Gesichter haben und ganz unterschiedliche Stimmungen auslösen“, sagt Irmgard Plöckinger und so ist es ihr Wunsch, dass sich viele Betrachter mit ihren Arbeiten beschäftigen.

Text: Kathrin Schubert


Geboren 1952