31.1.2020
INNSIDE FEBRUAR 2020
„ARBEITEN MIT DRAHT IST WIE ZEICHNEN IM RAUM“




Das künstlerische Schaffen von Renate Haimerl Brosch umfasst neben Performance, Installation, Video und Objekt, auch Zeichnung und Druckgrafik.
Zur künstlerischen Umsetzung gehören die Auswahl des entsprechenden Materials, aber auch Recherchen oder Skizzen. Die Grenzen zwischen den einzelnen künstlerischen Disziplinen sind fließend. Bei den Installationen beispielsweise werden mehrere Disziplinen miteinander kombiniert.
Einer ihrer bevorzugten Werkstoffe ist Eisendraht, den sie in den unterschiedlichsten Stärken vorrätig hat. Es ist die Leichtigkeit des Materials, die die Künstlerin fasziniert. Charakteristisch für die Arbeiten von Renate Haimerl Brosch ist die Klarheit der Linie und eine puristische Ästhetik wie bei der Zeichnung. „Die Arbeit mit Draht ist wie zeichnen im Raum“, so die Künstlerin.
Die Herangehensweise an ihre Arbeiten ist unterschiedlich – manchmal entstehen Objektteile, die vollendet werden, manchmal liegt den Arbeiten als Vorstufe ihrer Drahtobjekte ein Skizzenbuch zugrunde.
Weitere Materialien mit denen Renate Haimerl Brosch gerne arbeitet sind Stoff und natürlich auch Papier. Mittlerweile schöpft sie ihr Büttenpapier selber, hat dafür große Rahmen gebaut, integriert Pflanzen in ihr Papier. Ihre Themen findet die Künstlerin im sowohl Alltäglichen als auch in der Natur. Weitere Inspirationen erhält sie durch Lesen und die Beschäftigung mit der Philosophie.
Wichtig ist Haimerl Brosch ein kreativer Schaffensprozess, der Veränderungen oder zumindest Denkanstöße bewirkt – ihre sogenannten „sozialen Plastiken“. Als solche sieht die Künstlerin auch die Kunstsymposien, die sie in Neukirchen im Landkreis Bogen-Straubing, veranstaltet. Hierfür wählt sie gesellschaftlich aktuelle Themen, die von den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern bearbeitet werden, wie z. B. Herkunft, Mobilität oder Dorf und Stadt.
Der Arbeitsstil von Renate Haimerl Brosch variiert zwischen puristisch und poetisch. Wichtig ist es der Künstlerin, dass ihre Arbeiten den Betrachter berühren, denn dann entwickeln sich Assoziationen.
Text: Kathrin Schubert
Studium Sozialpädagogik mit Zusatzqualifikation in Bildender Kunst und Kulturmanagement
*2007 artist in residence, Galerie Klatovy/Klenova, Tschechien
*2011+2013 Atelierförderung durch den Freistaat Bayern
*2013 Inklusive Sommerakademie Natur im AtelierHaus Neukirchen
*2014 Kunstsymposium „Vor Ort und Stelle, der öffentliche Platz, wichtig für Stadt und Land“, AtelierHaus Neukirchen
*2015 artist in residence, Virginia/ USA, Center for the Creative Art
*2016 Kunstsymposium „Hinter den Fassaden: woher kommen wir, was sind wir,
wohin gehen wir“, AtelierHaus Neukirchen
*2018 Kunstsymposium „Unterwegs sein, was uns bewegt, Mobilität räumlich, sozial, virtuell und geistig“, AtelierHaus Neukirchen
Renate Haimerl Brosch lebt und arbeitet in Regensburg und Neukirchen
