MARIONETTEN – KUNST UND MAGIE

Ausstellung im Palais im Stadtpark - vorerst online

26.1.2021


Bühne frei für die handgefertigten Marionetten von
Evi und Franz Schröder aus Kapfham / Hohenau im Palais im Stadtpark


 
 

Mit Liebe zum Detail fertigen Evi und Franz Schröder in ihrer Kreativ- und Marionettenwerkstatt in Kapfham / Hohenau Marionettenfiguren aus allen Bereichen des täglichen Lebens: beispielsweise aus der Welt des Sports, der Musik und Unterhaltung, des Arbeits- und Berufslebens, aus der Politik, aus dem Bereich der Hobby- und Freizeitbeschäftigungen ebenso wie aus Literatur und Film. Den Kern der Marionette stellt dabei Franz Schröder her: Er liefert Körper, Gliedmaßen und Spielkreuze, die aus Holz gefertigt werden. Evi Schröder verbindet die Teile miteinander, gibt der etwa 50 cm großen Marionette ihre Ausstrahlung und erweckt sie mit ihren insgesamt 10 Fäden zum Leben. Sie ist zuständig für die Ideen, die Modellier- und Schneiderarbeiten und die kreativen Details.

Evi Schröder, geboren 1966 in Furth im Wald, wuchs in Bayerisch Eisenstein auf. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte sie die Ausbildung zur Staatlich Anerkannten Erzieherin und übte ihren Beruf im Kindergarten in Bayerisch Eisenstein zunächst als Kinderpflegerin und bald als Erzieherin und Leiterin der Einrichtung aus. Die pädagogische Arbeit mit den Kindern ließ die Idee entstehen, ein Marionettentheater für den Kindergarten anzufertigen. So entstand die erste Marionette, ein Clown; die zweite Marionette, eine Oma, landete jedoch für viele Jahre unfertig in einer Schublade. Beruf, Familie und Privatleben ließen keine Zeit mehr für dieses Hobby.

Erst viele Jahre später, in einer schweren, von Burnout und Depressionen geprägten Phase ihres Lebens, fand sie zu ihrem kreativen Hobby zurück. Im Laufe der psychosomatischen Therapien fertigte sie zunächst eine Hexenfigur als Marionette, es folgten dann eine Marionette nach der anderen. Da eine Rückkehr in den alten Beruf nicht möglich war, blieb nun vermehrt Zeit für die Ausübung ihres Hobbys. Die jahrelange Arbeit im Kindergarten legte dafür wichtige Grundsteine wie Kreativität, Kenntnisse über Material und Techniken, handwerkliches Geschick und Umgang mit Maschinen.

So entstanden anfangs Figuren aus der Phantasie, beispielsweise die „Bayrische Oma und Opa“, die „Kreszenz und der Korbinian“ genannt wurden. Verschiedene Waldfiguren und Gnome folgten. Dann kam die Suche im Internet dazu. Ärzte, Sportler, Musiker, auch das Ritterpaar aus der Drachenstadt Furth im Wald wurden als Marionetten geformt. Schließlich wagte sich Evi Schröder vermehrt an das Modellieren von Prominenten: Barack Obama mit Angela Merkel, der Modezar Karl Lagerfeld, der bayrische Volks-Rock´n Roller Andreas Gabalier, die Schlagersängerin Helene Fischer mit Florian Silbereisen, auch ganze Musikgruppen wie die Beatles, Kiss oder das Brudertrio Bee Gees entstanden.

Nach und nach entwickelte Evi Schröder ein ausgeprägtes Gefühl für die Feinarbeit an Gesichtern. Ihr Bruder gab schließlich den Anstoß für das Anfertigen von Portrait-Marionetten nach Wunsch: Er benötigte ein Geschenk zum 60. Geburtstag eines passionierten Motorradfahrers und so schuf Evi Schröder ein Marionetten-Double, das in Motoradkluft gekleidet am Ehrentag zum Jubilar ins Zimmer spazierte. Seitdem fertigt Evi Schröder als Geschenk zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Jubiläumsfeiern oder Hochzeiten individuelle Marionetten. Dafür benötigt die Künstlerin Fotos und Angaben zur Person wie Haarfarbe oder besondere Merkmale und zur Kleidung, die die fertige Puppe haben soll. Über weitere 200 Marionetten bietet die Kreativ- und Marionettenwerkstatt Schröder in Kapfham / Hohenau außerdem zum Verkauf an (www.kreativundmarionettenwerkstatt.com).


Die Ausstellung ist ab dem 29. Januar online zu sehen unter
www.klinik-angermuehle.de
(unter der Rubrik Veranstaltungen/Programm)