Naturpark-Wandertipp:

Zeugnisse historischer Kulturlandschaft bei Hinterfirmiansreut

PHILIPPSREUT | 16. SEPTEMBER 2022

Heute stellen wir eine Wanderung nahe der Grenze zu Tschechien vor. Hier auf knapp tausend Metern über Meereshöhe kann es auch bei gutem Wetter im Herbst schnell frisch werden: Also eine dicke Jacke schnappen und los!


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Auf der Wanderung geht es durch dichte Mischwälder.
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Ziel der Wanderung ist die Hammerklause, ein Zeugnis historischer Kulturlandschaft.
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Auf Lichtungen kann man die Verschiedenblättrige Kratzdistel, das Kleine Habichtskraut und die gelb blühende Blutwurz entdecken.
Fotos: Naturpark Bayerischer Wald e.V.

Die zehn Kilometer lange Wanderung mit 150 Höhenmetern beginnt in Hinterfirmiansreut, auch Schmelz genannt, und führt zur Hammerklause und zurück. Die Runde folgt ausschließlich Forstwegen, eignet sich also auch wunderbar zum Radeln und Joggen, oder aber auch für Wanderer, die nicht so gut zu Fuß sind. Von Hinterfirmiansreut aus folgen wir dem Wanderweg 3, der nach rechts abzweigt, in Richtung Hammerklause. Bei der nächsten Abzweigung kann man sich für beide Wege mit der Nummer 3 entscheiden, da es sich um einen Rundweg handelt. Nimmt man den rechten Weg zuerst, geht es stetig leicht bergauf und bergab durch einen dichten Wald mit vielen Buchen. Nach einiger Zeit erreicht man eine Lichtung. Hier kann man manch botanisches Highlight entdecken, wie das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella) und die Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum). Letztere kann man an den strahlend weißen Blattunterseiten leicht erkennen. Auch die Blutwurz steht noch in voller Blüte.

Nach 5 Kilometern erreichen wir die Hammerklause. An der Klause beginnt der Nationalpark Bayerischer Wald, der im Gegensatz zum Naturpark wenig Landschaftspflege betreibt und „Natur Natur sein“ lässt. Im Nationalpark liegt der Fokus also auf der Waldwildnis, während es sich der Naturpark zur Aufgabe macht, insbesondre die historische Kulturlandschaft zu erhalten. Die Hammerklause ist ein Zeugnis dieser Kulturlandschaft. So wurde in Klausen früher Wasser für die Trift gestaut und, sobald genügend Baumstämme oder Schnittholz in der Klause gesammelt worden war, das Wasser samt Holz abgelassen und so über weite Strecken mitgeschwemmt. Nachdem wir diesen schönen Ort ausreichend erkundet haben, steht der Rückweg an. Hierfür nehmen wir den anderen Weg mit der Markierung 3 zurück zum Ausgangspunkt nach Hinterfirmiansreut.