PASSAU | 25. NOVEMBER 2022
Die Universität Passau bietet ein umfangreiches Veranstaltungs- und Vorlesungsangebot, zu dem nicht nur Studierende eingeladen sind. Zahlreiche Ringvorlesungen und Vortragsreihen beschäftigen sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen, hinterleuchten Brennpunkte aus Wirtschaft und Politik. Alle Interessierten Menschen, auch ohne akademische Ausbildung, sind eingeladen, sich mit den Themen der Zeit auseinanderzusetzen.
10 Minuten Soziologie (11:50 bis 12:00 Uhr)
Prof. Dr. Theo Jung (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Luhmanns Schweigen: Erwartungsstrukturen und die signifikante Artikulationsunterlassung (per zoom)
10 Minuten Rechtswissenschaft (12:00 bis 12:10)
Sven Graupner (Universität Bayreuth): Nonverbale Verhaltensweisen im Strafprozess – der nicht wirkliche schweigende Angeklagte
ZOOM-ANMELDUNG (Meeting-ID: 629 2163 9805, Code: 634481)
EINE ANMELDUNG IST NICHT ERFORDERLICH
Veranstaltende: Professur für Bayerische Landesgesichte und europäische Regionalgeschichte (Prof. Dr. Britta Kägler)
Im Süden des deutschsprachigen Raums, dem heutigen tschechischen Raum und den ehemaligen Spanischen Niederlanden befinden sich mehrere Darstellungen der Religionsdebatte zwischen Franz Xaver und den Bonzen vor dem Fürsten Sorin Otomo (Gemälde/Fresken). Diese Art der Darstellung basiert sehr wahrscheinlich auf der durch Quellen bestätigten Begebenheit der sogenannten ersten Religionsdebatte zwischen dem Christentum und dem Buddhismus im Jahr 1551 in Yamaguchi (in Japan), die vor dem Fürsten Yoshitaka Ouchi abgehalten wurde. Es ist festzustellen, dass sich diese Darstellung von Olmütz nach Prag, Klagenfurt, Tirol und Breslau verbreitet hatte. Eine entsprechende Darstellung im bayerischen Chammünster muss im Gegensatz dazu von einer anderen Richtung beeinflusst sein. Im Vortrag wird es erklärt, warum die Kunstwerke oft einen anderen Fürsten als in der realen Geschichte darstellen und wie die Verbreitung der Franz-Xaver-Verehrung mit der Entwicklung dieser Kunstwerke verknüpft war.
Referentin: Assoc. Prof. Dr. Haruka Oba (Kurume University, Japan)
Der Vortrag findet auf Deutsch statt.
EINE ANMELDUNG IST NICHT ERFORDERLICH
Die scheinbar grenzenlose imperiale Expansion der europäischen Großmächte hat die Welt unwiederbringlich verändert. Als Christoph Kolumbus 1492 von Spanien aus in See stach, hatte Europa bereits mit der Umsetzung einer expansionistischen Politik begonnen, die zum Untergang von Zivilisationen und zu über 400 Jahren Ausbeutung von Land, Menschen und Ressourcen führte. Wie prägt unsere gemeinsame koloniale Vergangenheit unsere Gegenwart? Dieser Vortrag wird sowohl historische als auch zeitgenössische Ansätze verfolgen, um zu verstehen, warum Aufrufe nach „Dekolonisierung“ lauter werden.
Seit vielen Jahren, schon sowohl während der Zeit der europäischen Imperien, als auch in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs, äußern zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Bedenken hinsichtlich der Tendenz, davon auszugehen, dass nur der Westen über nützliches Wissen verfügt. Diese Konzeptualisierung von „Wissen“ untermauert wiederum die vorhandenen Wahrnehmungen, beispielsweise des Fortschrittes oder des Westens als „zivilisiert“ oder „fortgeschritten“ gegenüber einem „rückständigen“ oder „armen“ Globalen Süden. Die Vorstellung, dass der Westen als Vorreiter der Zivilisation oder „Entwicklung“ gilt, spiegelt die dominanten Ansätze in der „Entwicklungshilfe“ wider und stellt ein gefährliches und ahistorisches Verständnis der Vielfalt des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens auf der Welt dar.
Dennoch stehen wir heute vor immer komplexeren und miteinander zusammenhängenden globalen Herausforderungen, die eine zunehmende Anzahl von Stakeholdern betreffen. Erhöhte Marktunsicherheit, Finanz- und Weltschuldenkrise, Fragen der Ernährungs- und Wassersicherheit, rascher Klimawandel sowie die Ungleichheiten, die sich infolge des Versagens der Weltgemeinschaft die Corona-Pandemie einzudämmen verstärken, werfen viele Fragen auf. Die Aufforderung, unsere gemeinsame koloniale Vergangenheit neu zu untersuchen, ist zumindest Teil einer Antwort auf diese Fragen und kann potenziell neue Perspektiven anbieten, um die historischen Ursachen der heutigen globalen Herausforderungen zu verstehen.
Referentin: Prof. Dr. Lata Narayanaswamy (University of Leeds, UK)
UM ANMELDUNG WIRD GEBETEN
Die Digitalisierung hat Zivilverfahren fundamental verändert. Die von Prof. Dr. Thomas Riehm (Institut für das Recht der digitalen Gesellschaft der Universität Passau) veranstaltete Ringvorlesung gibt einen fundierten Einblick in die digitalen Möglichkeiten der Verfahrensführung aus der Perspektive der Anwaltschaft, der Justiz und anderer Streitbeilegungseinrichtungen. Sie soll Studierenden der Rechtswissenschaft ebenso wie Praktikerinnen und Praktiker in Justiz und Anwaltschaft in die Lage versetzen, diese Möglichkeiten zu kennen, sie richtig zu nutzen und die insoweit bestehenden Grundsatzfragen zu verstehen.
Referierende: RiLG Dr. Miriam Jansen (Landgericht Düsseldorf) und RiLG Dr. Christian Schlicht (Landgericht Köln)
ZOOM-ZUGANG (Passwort: LegalTech)
EINE ANMELDUNG IST NICHT ERFODERLICH
Ein Vortrag in englischer Sprache.
Referentin: Dr. Paulina Trejo Mendez (Universität Bonn)
UM ANMELDUNG WIRD GEBETEN
Wir alle können die Zukunft nicht vorhersagen, aber wir können in die Zukunft blicken und uns Gedanken darüber machen, was sein könnte. In einem studentischen Projekt wurde das Jubiläum daher zum Anlass genommen zu fragen, wie die Universität in 400 Jahren aussehen könnte. Da diese Zeitspanne so gewaltig ist, wird zunächst ein Blick in die Vergangenheit geworfen: Wie war der Stand der Wissenschaft vor 400 Jahren? Damals gab es keine Autos, keine Flugzeuge und keine Elektrizität. Flüsse waren die Hauptverkehrsadern. Passau war somit nicht in der Peripherie, sondern am Zusammenfluss von zwei mächtigen Strömen in einer sehr zentralen Lage. Das Projekt stellt die Frage, wie und ob sich derart grundlegende Dinge auch in Zukunft nochmals verändern und was dies für Stadt und Universität bedeuten könnte.
Referent: Prof. Dr. Jörg Trempler (Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft) zusammen mit Studierenden, Universität Passau
Ein Workshop für junge Frauen in der fruchtbaren Zeit.
Die fruchtbaren Jahre sind ein faszinierendes Geschehen im Körper der Frau und sind ein wichtiger Teil der weiblichen Identität. Der Workshop stärkt Frauen in der fruchtbaren Lebensphase in ihrer Körperkompetenz und Sexualität.
Referentin: Sonja Fischer-Zoidl (Referentin der Abteilung Familienpastoral des Bistums Passau)
Referentin: Katharina Berres (Gründerin und Geschäftsführerin, Mountain Zebra)