Passaus Zukunft mit Musik und Kultur

Ein Forum für eine konstruktiv-kritische Bestandsaufnahme und für einen Blick in die Zukunft unserer Region

PASSAU | 17. MÄRZ 2022


Diese Veranstaltung der Thomas-Dehler-Stiftung/Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ist der Auftakt weiterer politischer Bildungsangebote in Passau. Erstmals organisiert Bernhard Gässl als Programm-Manager die Abendveranstaltung der liberalen Stiftung. „ Kultur und Musik spielen in Passau eine herausragende Rolle. Daher soll  diese Veranstaltung den Passauer Akteuren ein offenes Forum zum Gespräch über ihre Vorhaben geben“, sagt Bernhard Gässl zur Intention der Veranstaltung.


In der Stadt Passau stecken derzeit Chöre, Musikvereine, Orchester und Institutionen mitten in den Vorbereitungen für die aktuelle (Freiluft-)Saison. Diese Veranstaltung soll Repräsentanten der Musikkultur und der Kulturpolitik ein Forum bieten, um ihre Ideen und neuen Programme vorzustellen. Es wird vielerorts wieder losgehen. Der Frühlingsbeginn ist somit ein idealer Zeitpunkt für eine konstruktiv-kritische Bestandsaufnahme und für einen Blick in die Zukunft unserer Region.

Dr. Helmut Kaltenhauser MdL, Präsident (komm.) Bayerischer Musikrat e.V., wird den Kulturpolitischen Impuls geben. Vorab hat er drei Fragen zur kulturpolitischen Situation während der Corona-Pandemie beantwortet.

Während in der Gastronomie Besuche unter 2 G möglich waren, gab es bei Kulturveranstaltungen immer noch die Hürde 2 Gplus, warum hatte die Kultur so einen schweren Stand?

Es wurden viele Versprechungen seitens des Ministeriums gemacht, aber leider kam keiner in die Umsetzung oder nur sehr zeitverzögert. Unter den strengen Zugangsbeschränkungen (damals 2Gplus) hätte man schon an Weihnachten die Auslastung bei Kulturveranstaltungen auf 50% erhöhen können. Die Staatsregierung hat hier leider mit zweierlei Maß gemessen, obwohl die Infektionsgefahr nachweislich geringer ist als in der Gastronomie. Ob das am Stellenwert der Kultur, dem Durchsetzungsvermögen des Ministers oder der völlig unterschätzten wirtschaftlichen Bedeutung des Kulturbereichs lag, vermag ich nicht abschließend zu sagen.

Sie geben einen Kulturpolitischen Impuls am 24.03.22 in Passau - wie fällt Ihre Bestandsaufnahme aus?

Die Kulturbranche erholt sich nur langsam. Auch wenn es laut Bericht der Staatsregierung nur sehr Wenige gibt, die bisher aufgrund der Corona-Krise ihre Arbeit in der Kunst- und Kulturbranche komplett aufgeben – was ich zumindest für die Freie Szene im Übrigen anzweifle – , so ist die Lage weiterhin angespannt. Erschwerend kommt hinzu, dass für Veranstaltungen im Kunst- und Kulturbereich verschärfte Zugangsregelungen galten und noch gelten. Das führt nicht nur zum Verlust von Künstlern und unterstützendem Personal, sondern auch zu Einnahmeausfällen. Veranstalter überlegen sehr genau, ob es sich wirtschaftlich lohnt, bei den bestehenden Kapazitätsbegrenzungen überhaupt eine Veranstaltung durchzuführen oder auch nur zu planen. Gerade der Kunst- und Kulturbereich lebt aber von Veranstaltungen mit anwesendem Publikum. Der Applaus ist das Brot des Künstlers. Das kann man online nicht so einfach reproduzieren, auch wenn es vielerorts probiert worden ist. Und dann gibt es da noch den Amateurbereich. Hier gab es seit Monaten nur unter verschärften Regelungen Proben oder auch Treffen. Veranstaltungen, die Vereinsleben und -zusammengehörigkeit fördern, sind komplett ausgefallen. Die Folgen von all dem werden sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Die Corona-Pandemie hat teilweise die Musik und Kultur zum Erliegen gebracht. Was ist die größte Herausforderung in den nächsten Monaten?

Die größte Herausforderung ist es, das Vereinssterben im Laien- und Amateurbereich zu verhindern. Proben, gemeinsame Veranstaltungen und Treffen, all das fand in den letzten zwei Jahren kaum noch statt oder wurde virtuell zu ersetzen versucht. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Vereinen wurde in den Corona-Jahren auf eine harte Probe gestellt. Damit einher geht auch die Nachwuchsgewinnung. Bisher ist noch nicht absehbar, wie sich die Corona-Krise auf diesen Bereich ausgewirkt hat, aber dass es Folgen haben wird, bezweifelt niemand.

DO | 24. MÄRZ 2022 | 19 UHR | MUSEUM MODERNER KUNST | BRÄUGASSE 17 | PASSAU

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