Steckerlfisch-Sonntag im Freilichtmuseum Finsterau

14. Niederbayerischer Fisch- und Erntedankmarkt am 8. September






Fotos: Archiv Freilichtmuseum

Bräuche aus verschiedenen Regionen treffen am traditionellen Steckerlfischsonntag im Freilichtmuseum Finsterau zusammen. Aufgespießte Fische aus heimischen Gewässern über dem offenen Feuer zu grillen kommt ursprünglich aus Oberbayern und Oberösterreich. So ist Steckerlfisch eine besondere Spezialität auf dem Niederbayerischen Fisch- und Erntedankmarkt in Finsterau. Und nur eine von vielen Attraktionen. Beginn ist um 10 Uhr.

Wer an diesem Sonntag im Museum das nasale Blasen von Dudelsäcken hört, glaubt zu Unrecht, die gäbe es nur in Schottland. Sie haben auch eine alte Tradition in Böhmen, wie die Böhmerwald Dudelsackmusik (Pošumavská dudácká muzika) aus Strakonice beweisen wird. Das Repertoire der Gruppe besteht aus Volksliedern und Volkstänzen aus dem Böhmerwald und seinem Vorland, aus dem Choden- und dem Egerland.

Bunt wie der Herbst ist das Angebot an den zahlreichen Marktständen. Hier findet man zum Beispiel Korb- und Holzwaren, Genähtes und Gesticktes, Trachtenhüte, Schmuck und Deko für Haus und Garten. Auch Produkte eines allmählich aussterbenden Textilhandwerks, dem Blaudruck, werden angeboten. Im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich gibt es noch Färber und Drucker, die Leinenstoffe per Holzmodeln mit dem unverwechselbaren „Indigo“-Blau bedrucken. Jedes Kissen oder Tischset ist ein Unikat, denn beim Handdruck gleicht kein Ergebnis 100-prozentig dem anderen.

Für Leib und Seele gibt es an diesem Markttag neben Fisch auch Spezialitäten aus der Kaswerkstatt, Rohmilchbutter, Kaminwurzen, Bauernspeck oder feine Obstdestillate aus der Schnapsbrennerei. Wiederum aus Böhmen stammen Brot-Spezialitäten wie das Knoblauchbrot. Auch Kindern soll es nicht langweilig werden. Sie können sich auf den Spielplätzen im Museum die Zeit vertreiben.