Transformationen

Renate Haimerl Brosch – Barbara Sophie Höcherl – Rosa Maria Krinner in der St.-Anna-Kapelle

24.3.2021


Zeichnungen aus Draht in drei Dimensionen, dynamisch-fragile Plastiken aus arrangierten Naturmaterialien, Maschinen, die sich selbst und andere menschengemachte Dinge nicht so recht ernst zu nehmen scheinen:
Diese Ausstellung in der Annakapelle bringt drei Künstlerinnen zusammen, die den Raum der Genres − Zeichnung, Plastik, Objektkunst − weit aufdehnen.


Die in Bogen geborene Renate Haimerl-Brosch ist Trägerin des Franz und Astrid Ritter-Preises 2019 und betreibt das Atelier Punkt in Neukirchen im bayerischen Wald. Ihre aus Draht geformten Plastiken und Bilder geben Raum zwischen den Linien, lassen ihn schwingen und schwinden. Mal verleihen »Räder« diesen Zeichnungs-Plastiken Mobilität, mal gleiten sie wie feine Gespinste scheinbar schwerelos durch den Raum.


Barbara Sophie Höcherl hat in Pilsen Illustration und Graphik studiert. Sie wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2020 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. Höcherl arbeitet mit Naturmaterialien, Blättern, Stängeln von Seerosen zum Beispiel. Durch Latex hält sie diese flexibel, vernäht und kombiniert sie mit modernen Industrieprodukten wie Kabelbindern. Das lockere Zusammenbinden hält sie flexibel und in Bewegung.

Barbara Sophie Höcherl | Ohne Titel | 50x50x12cm | Seerosenstängel mit Kabelbinder | (Photo: Barbara Sophie Höcherl)



Wer Ehernes und Festgefügtes in der Kunst sucht, wird bei Haimerl-Brosch, Höcherl und Krinner nicht fündig. Hier werden Grenzen eingerissen, bestehende Kontexte verlassen, neue hergestellt, Sichtweisen umgekehrt. Hier ist alles flexibel, dynamisch, veränderbar – in stetiger Transformation.

Renate Haimerl-Brosch | Ratha | Objekt 16x16x20cm | Draht und Knochen | 2020 | (Photo: Wolfram Schmidt)


Rosa Maria Krinner begann ihre künstlerische Laufbahn mit Theaterausstattung, bevor sie bei Rudi Tröger an der Münchner Akademie freie Malerei und Grafik studierte. Neben Zeichnungen und Wachsplastiken transformiert sie Menschengemachtes zu Maschinen: Besen und Pinsel beispielsweise reinigen, »bekehren« und vollführen mit jedem, der sich ihnen nähert, einen mechanischen Tanz.

Rosa Maria Krinner | Münchner Feger aus der Serie für psycho-soziale Angelegenheiten Nr. 3 (5-teilig) | Nr. 1 Münchner Bekehrmaschine | 2019 | (Photo: Siegfried Wameser)


ST.-ANNA-KAPELLE PASSAU
HEILIGGEISTGASSE 4 | PASSAU

23. APRIL – 16. MAI 2021

DI – SO | 13 – 18 UHR
(vorbehaltlich Corona-Beschränkungen)

www.kunstverein-passau.de