UNESCO-Welterbe Donaulimes: Flyer zu Teilstätten in Passau erschienen

Kürzlich konnte im Römermuseum Kastell Boiotro der neue Flyer „UNESCO-Welterbe Donaulimes. Die Teilstätten in Passau“ präsentiert werden

PASSAU | 17. SEPTEMBER 2022

Die Veranschaulichung der Welterbe-Teilstätten gestaltet sich nicht immer einfach, da einige davon – so etwa jene unter dem Kloster Niedernburg – im Boden verborgen oder nicht öffentlich zugänglich sind.

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Oberbürgermeister Jürgen Dupper (v. r.), Stadtarchäologe und Museumsleiter Dr. Thomas Maurer, Museumsmitarbeiterin Veronika Valouchová und Kulturreferent Dr. Bernhard Forster präsentieren den neuen Flyer. | Foto: Stadt Passau

Der neue Flyer soll dazu beitragen, den Donaulimes mit seinen archäologischen Stätten von außerordentlichem Wert bekannter und für die Öffentlichkeit „sichtbarer“ zu machen. Er informiert in allgemeinverständlicher Form über die drei auf Passauer Stadtgebiet liegenden Teilstätten des transnationalen Welterbes „Donaulimes“. Dabei handelt es sich um das spätrömische Kastell Boiotro in der Innstadt, die römischen Besiedlungsspuren unter Kloster Niedernburg (Batavis) und den spätrömischen Wachtposten Haibach (Burgus) auf dem Gelände der Kläranlage an der Wiener Straße. Am 31. Juli 2021 wurden diese Plätze zusammen mit weiteren „Römerstätten“ in Bayern, Österreich und der Slowakei in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Der Flyer ist kostenlos erhältlich im Römermuseum Kastell Boiotro (Öffnungszeiten: Di-So, 10-16 Uhr), im Foyer des Alten Rathauses sowie in den Tourist-Informationen der Stadt Passau.

Seit der Entscheidung für die Aufnahme des Donaulimes in die Welterbeliste hat die Stadt Passau unter Federführung des Kulturreferats verschiedene Maßnahmen zur Nutzung und Wertschöpfung erarbeitet. Vorgesehen ist beispielsweise das Aufstellen von Erläuterungstafeln an den drei Welterbeteilstätten Kastell Boiotro, Niedernbug (Batavis) und am Wachturm (Burgus) in Haibach. Die jederzeit zugänglichen Standorte der Tafeln sollen als „Points of Interest“ in sämtlichen Werbematerialien, wie etwa dem Stadtplan, aufgenommen werden. Somit könnten sich Einheimische und Gäste direkt vor Ort über die römischen Gebäulichkeiten informieren.

Vorbehaltlich der planerischen Voraussetzung ist zudem für das Freigelände ein besonderes Highlight angedacht: der Nachbau eines Teilbereichs der rekonstruierten Grundmauern der Kastellbebauung in ungefährerer Originalkubatur und in etwa auf Originalhöhe. Damit möchten die Verantwortlichen Flächen zur musealen Nutzung schaffen, insbesondere für die Durchführung von Sonderausstellungen und ein künftiges Infozentrum „Donaulimes“. Der Wiederaufbau soll möglichst authentisch, also nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen von Archäologie und Bauforschung ausgeführt werden, ohne jedoch moderne Nutzungsmöglichkeiten und deren Anforderungen aus dem Blick zu verlieren. Einen zusätzlichen Werbeeffekt erwartet man sich auch von Hinweisschildern auf der Autobahnbrücke. Diese überspannt ja die Donau und damit die ehemalige römische Grenze.

Die Nutzung des Internets ist ebenfalls fester Bestandteil der Überlegungen. Neu entstehen soll eine eigene Website für das Römermuseum, die nicht nur mit den Inhalten der bestehenden
Homepage der Stadtarchäologie bestückt wird, sondern auch mit Informationen zum Donaulimes und entsprechenden Angeboten.

Aktuell läuft auch die Vorbereitung eines digitalen Bildungsangebots, welches sich v.a. an Schüler richtet. Letzteres wird derzeit gemeinsam mit den bayerischen Partnermuseen am Donaulimes und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern erarbeitet. Ein spezielles Welterbe-Führungsprogramm – u.a. mit „Römerspaziergängen“ – wird im kommenden Jahr gestartet.

Weitere Maßnahmen werden das Gesamtpaket abrunden.