21.4.2021
Ein Andachtsbuch der besonderen Art haben Michael Weiße, alt-katholischer Priester und seit 2020 Leiter des Geistlichen Zentrums Friedenskirche in Deggendorf, und Thomas Werk, Maler, Bildhauer und Dichter aus Berlin, auf den Weg gebracht. Gemeinsam haben sie ein mit hohem Anspruch konzipiertes und gestaltetes, 38 Seiten umfassendes, im Altkatholischen Bistumsverlag Bonn erschienenes Büchlein herausgegeben, das die 14 Stationen der Via Lucis mit meditativen Texten und Gebeten von Michael Weiße in Verbindung mit den symbolhaften Kunstwerken von Thomas Werk beinhaltet.

Das Büchlein kann für 7,90 € im Geistlichen Zentrum Friedenskirche in Deggendorf oder im online-Shop des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken in Deutschland erworben werden.
Die beiden Herausgeber wollen mit den 14 Stationen des Lichtwegs dazu „einladen, die Begegnungen des Auferstandenen mit seinen Jüngerinnen und Jüngern auf Pfingsten hin betend nachzugehen.“
Aus Anlass der Buchvorstellung reiste der Berliner Künstler Thomas Werk nun eigens nach Deggendorf und präsentierte eine Auswahl seiner Kunstwerke in der Friedenskirche im Palais im Stadtpark.

Am Donnerstagabend gestaltete er auf Initiative von Michael Weiße die meditative Eucharistiefeier mit, indem er sein Bild „Emmausjünger“ ausstellte und Gedanken und Interpretationsansätze dazu mit den Gottesdienstteilnehmern austauschte. Am Freitagvormittag schließlich erweiterte er sein Gesprächsangebot über seine Kunst im Rahmen einer kleinen Ausstellung von insgesamt fünf seiner Kunstwerke in der Friedenskirche: Thomas Werk zeigte hier neben dem Emmausbild seine Plastik „Drei Krüge“ und seine Zeichnungen „Maria“, „Jesus“ und „Ewiges Leben“.

Thomas Werk | Maria

Thomas Werk | Jesus

Thomas Werk | Handzettel

Thomas Werk | Emmausjünger

Thomas Werk | Drei Krüge

Thomas Werk | Ewiges Leben
Die Kunstwerke von Thomas Werk zeichnen sich aus durch eine Reduktion auf minimale Form und Körperlichkeit, die zugleich Raum gibt für eine komplexe Symbolhaftigkeit. Im Büchlein „via lucis“ versinnbildlichen das Rot der Liebe, das Lichtweiß der Auferstehung und das Gold der Gottesbegegnung den Weg des Lichtes von Ostern bis Pfingsten. Die offenen, unvollendeten Formen innerhalb der Kunstwerke verweisen auf die Möglichkeit der Entwicklung und die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft; das göttliche Kreissymbol ist zeichenhafter Ausdruck von Harmonie und Vollendung. Die meditativen Texte von Michael Weiße leiten an zur Kunstbetrachtung, erläutern die Formensprache und Farbsymbolik der Kunstwerke, geben Gedankenanstöße zu Bedeutungsgehalt und Relevanz für die Gegenwart und beziehen dabei immer den Betrachter in seiner Individualität und seinem Christsein mit ein. Die Texte zu den einzelnen Stationen der via lucis werden jeweils abgeschlossen mit einem Gebet, das Schlüsselworte und zentrale Inhalte der vorausgehenden Betrachtung aufgreift. Schritt für Schritt wird der Betrachter bzw. Leser des neu erschienenen Buches so angeleitet, sich zu einem „österlichen Menschen zu verwandeln – zu einem leisen, empfindsamen und achtsamen Menschen“. (sare)