WERNSTEIN AM INN | 8. APRIL 2022
Es ist ein ganz besonderer, fast geheimnisvoller Ort, dieses „Schlössl“ im kleinen Park in Zwickledt (Gemeinde Wernstein/OÖ.) hoch über dem Inn mit Blick auf die bayerische Neuburg, in dem der „Magier mit der Zeichenfeder“ Alfred Kubin (1877-1959) von 1906 mit seiner Frau Hedwig bis zu seinem Tod lebte.
Ab 16. April ist in Wien im Museum Leopold eine große Ausstellung mit dem Titel „Alfred Kubin – Bekenntnisse einer gequälten Seele“ zu sehen. Diese Ausstellung versucht, die düsteren, beängstigenden Traumwelten von Alfred Kubin im Bezug zum Unterbewussten, zu den Tiefendimensionen des Seelischen zu erfassen.
Vieles von dieser Traumwelt ist auch im Kubin-Haus noch zu erahnen. Wer sich vom „Geist“ dieser Räume, des Hauses, des kleinen Parks mit seinem Tümpel berühren lässt, der spürt etwas von Kubins Seele, die sich in seinen vielen Zeichnungen und Lithografien auch für heutige Besucherinnen und Besucher deutlich wiederspiegelt. Der Hauptbestand des mehrere tausend Blätter umfassenden Werkes von Kubin befindet sich heute im Landesmuseum Linz, in der Albertina in Wien und im Münchner Lenbachhaus.
Nach den Monaten der Winterpause ist das Kubin-Haus ab 22. April wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet, die bei einer Führung auch ein Stück weit in die geheimnisvolle Welt des Zeichners Alfred Kubin eintauchen können. Ab dieser Zeit ist auch im Nebengebäude des Hauses, das schon seit vielen Jahren als Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst dienst, die Ausstellung „Experiment Zeichnung“ der in Linz lehrenden Inga Hehn zu sehen.
Wer das Kubin-Haus besucht, der könnte meinen, der Zeichner hätte es gerade einmal kurz verlassen, um nach Wernstein zu gehen. Dabei ist dieses Haus schon seit einigen Jahrzehnten mehr als nur eine Gedenkstätte.
Hier wird die Erinnerung an den weit über Österreich hinaus bekannten und bedeutenden Zeichner Alfred Kubin anschaulich und lebendig, in seinen Wohnräumen, in seiner Bibliothek mit ihren unzähligen Büchern, darunter auch die Erstausgabe von Kubins Roman „Die andere Seite“ von 1909, in seinem Arbeitszimmer, an seinem Schreibtisch mit den Zeichenfedern oder in seinem unscheinbaren Sterbezimmer. Denn in diesem Haus ist alles noch so eingerichtet und liebevoll erhalten, wie es zu Lebzeiten Kubins war – die Möbel, die Bilder an den Wänden, die Lampen an den Zimmerdecken.
KUBIN-HAUS
ZWICKLEDT 7 | 4783 WERNSTEIN AM INN
NEUE ÖFFNUNGSZEITEN
DI – FR | 14 – 17 UHR
-> FÜHRUNG JEWEILS 15 UHR
SA/SO/FEI | 13 – 18 UHR
-> FÜHRUNG JEWEILS 15 & 17 UHR
FÜHRUNGEN AUSSERHALB DER ÖFFNUNGSZEITEN FÜR GRUPPEN AB 10 PERSONEN
-> TEL. 0043 6007 252 160