„Nie wieder!“

Veranstaltung zum Tag des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus

PASSAU | 20. JANUAR 2024

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Passau, der Verein „Gemeinsam leben und lernen in Europa“ (GLL) und das studio12 laden zur Gemeinschaftsveranstaltung am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2024 ein. Unter dem Motto „#NieWieder!“ finden weltweit Gedenkfeiern in Erinnerung an die Verstorbenen statt, so auch in Passau.

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Um die Erinnerungskultur aufrechtzuerhalten und um den Opfern eine Stimme zu geben, haben sich die drei Passauer Institutionen zusammengetan. „So viele Menschen glauben, sie müssen sich nicht mehr mit dem Nationalsozialismus beschäftigen, weil er wohl nichts mit ihnen zu tun hat. Das ist erschreckend. Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, müssen wir uns erinnern, gedenken und unser Engagement muss dauerhaft sein“, berichtet Perdita Wingerter, GLL-Geschäftsführerin. Auch ihren Kolleg*innen liegt die Erinnerungskultur am Herzen. „Am 27. Januar gedenkt die ganze Welt der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee. Auch aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wurden verhaftet, gefoltert und in Konzentrationslager gebracht. Damit angefangen wird, das Geschehene aufzuarbeiten, mussten überlebende Opfer nach Ende des Krieges lange kämpfen. Wir als Gewerkschaften wollen also dazu beitragen, dass weiter und besser aufgearbeitet wird und dass wir Vergessen verhindern“, so Bettina Blöhm, Regionssekretärin der DGB-Region Niederbayern. Sie findet: „Es ist wichtig, dass wir alle erkennen, wenn unsere Demokratie bedroht ist und dass wir uns für sie einsetzen. Dazu gehört jetzt, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir Gedenken gestalten werden, wenn die letzten Zeitzeugen nicht mehr unter uns sind.“ Das studio12 ist sich seiner Aufgabe bewusst: „Als Ort, an dem die verschiedensten Menschen zusammenkommen, ist es wichtig, zum Nachdenken über unsere Gesellschaft anzuregen. Hierfür blicken wir gemeinsam in die Vergangenheit zurück, gedenken den Opfern des Holocausts und wollen schließlich Wege finden, um heute handlungsfähig zu sein - für ein Miteinander in Vielfalt“, sagt Adrian Tadić, Geschäftsführer des studio12.

Die Veranstalter verbindet die Motivation, die Erinnerung an die Gräuel des NS-Regimes aufrecht zu erhalten, daraus zu lernen und jetzt zu handeln. So schaffen sie mit ihrer Veranstaltung eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die Gedenkveranstaltung startet um 18 Uhr am Mahnmal der Opfer des Nationalsozialismus an der Innpromenade. Im Anschluss an eine Begrüßung durch den DGB-Geschäftsführer Andreas Schmal, verknüpfen junge Menschen ein Zeitzeugenzitat mit selbst gewählten Botschaften „Was können wir hier und jetzt tun?“. Im Zeichen der Erinnerung gedenken wir im Stillen der Opfer des Nationalsozialismus. Besucher haben bei der Aktion Lichtermeer die Möglichkeit, selbst mitgebrachte Kerzen am Mahnmal anzuzünden.

Die anschließende offene Diskussionsrunde „Nie wieder! – aber wie?“ ab 19 Uhr im studio12 setzt wieder in der Gegenwart an. Mit Adrian Tadić und Perdita Wingerter als Moderationsteam werden konkrete Vorschläge gesammelt, was wir hier und jetzt in Passau tun können, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Alle Besucher sind herzlich dazu eingeladen, daran teilzunehmen.


„Nie wieder!“ – Veranstaltung zum Tag des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus

27. Januar 2024 | 18 Uhr

Mahnmal der Opfer des Nationalsozialismus an der Innpromenade