Juni, 2024
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© Florian Huber Nick Woodland – die britisch-bayerische Blues-Legende Wie viele Menschen auf der Welt können von sich behaupten, ein Angebot
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Nick Woodland – die britisch-bayerische Blues-Legende
Wie viele Menschen auf der Welt können von sich behaupten, ein Angebot der Rolling Stones abgelehnt zu haben? Nick Woodland zählt dazu. So zumindest will es seine Legende, ein allzu oft überstrapaziertes Wort, das man auf den Gitarrenvirtuosen mit fast 50 Jahren Bühnenerfahrung jedoch getrost anwenden kann.
Diese Entscheidung aus den 70er-Jahren konnte eine große Karriere jedenfalls nicht verhindern: Als der in London geborene Sänger und Gitarrist zu dieser Zeit nach München kam, war die bayerische Landeshauptstadt gerade auf dem Weg, eine dynamische Musikmetropole zu werden. Hier fand Woodland den perfekten Nährboden für seine kreative Arbeit.
Als ebenso versierter wie vielseitiger Musiker stand Nick Woodland zusammen mit Pop-Größen wie Boney M., Donna Summer, der Punkrock-Band „The Clash“ oder der Jazz-Ikone Herbie Mann im Studio und schrieb Musikgeschichte. In Deutschland kennt man ihn auch als kongenialen Bühnenpartner des bayerischen Musikers und Kabarettisten Georg Ringsgwandl sowie als Bandmitglied von Marius Müller-Westernhagen, mit dem er jahrelang durch die Stadien der Republik tourte.
Ebendieser Werdegang machte Nick Woodland zu der eigentümlich-aparten Mischung aus schwarzem britischen Humor und bayerischem Querkopf, die ihn heute auszeichnet. Optisch unverkennbar durch sein Markenzeichen, den schwarzen Zylinder und die schmale Nickelbrille, gehört er zu den wenigen Musikern, denen Kritiker genreübergreifend einen wirklich eigenen und unverwechselbaren Stil zugestehen – und das zu Recht! Die Süddeutsche Zeitung beispielsweise hält ihn für den „besten Rhythm’n’Blues-Gitarristen weit und breit“ und sagt über seine Stimme, die er zwar sparsam, aber sehr effizient einsetzt, sie läge „irgendwo zwischen Bob Dylan und John Mayall, mit einem Schuss Eric Clapton“.
Genau dieser authentische und originelle Stil spiegelt sich auch in der Besetzung von Nick Woodlands Band wider, mit der er seit gut fünf Jahren erfolgreich auf der Bühne steht: Bass spielt Tom Peschel, der mit seinen gefühlvollen Lines die lässige Grundlage für Woodlands Höhenflüge an der Gitarre legt. Für den Groove ist Manfred Mildenberger zuständig, der sein Drumset in einem Facettenreichtum zu bedienen weiß, der seinesgleichen sucht. Und schließlich ist da noch Woodlands direkter Gegenpart und alter Weggefährte: der in der Szene bestens bekannte Klaus Reichardt an den Keyboards und der Pedal Steel Guitar, die dem Sound der Band noch einmal eine ganz ureigene Note verleiht. Das musikalische Ergebnis dieser wohldurchdachten Mischung ist rau, erdig und abwechslungsreich: dreckiger Blues, temperamentvoller Country und virtuoser Folk, gewürzt mit Reggae- und Surf-Rock-Anleihen. Kurz: Ein Sound irgendwo zwischen Mississippi-Delta und Highway durchs Alpenvorland. Ganz kurz: Ein Pflichttermin nicht nur für Blues-Fans!
Zeit
(Freitag) 20:30
Ort
Ziegel- und Kalkmuseum Flintsbach
| Museumstraße 2 | 94577 Winzer/Flintsbach