„Demokratie leben!“ zieht Jahresbilanz

32 Projekte von 19 Projektträgern zur Stärkung der Zivilgesellschaft

DEGGENDORF | 21. NOVEMBER 2025

Fortsetzungsantrag für 2026 ist gestellt – Schulen bilden Schwerpunkt

Das Deggendorfer Bündnis „Demokratie leben!“ wird wohl auch im nächsten Jahr weitergeführt werden können: „Der Fortsetzungsantrag für das Jahr 2026 ist gestellt und die Signale aus Berlin stimmen optimistisch“, informierten Bündnis-Vorsitzende Yvonne Pletl-Schäfer und Koordinatorin Ursula Keßler im Rahmen des fünften Bündnis-Treffens im kleinen Sitzungssaal des Neuen Rathauses.


Image
Unter dem Motto „Bühne frei für Demokratie“ konnten sich Jugendliche Anfang Juni am Stadtplatz an Mitmachaktionen beteiligen, ihr kommunalpolitisches Wissen in einem Escape-Room testen und mit Landtagsabgeordneten diskutieren. | ©Stadt Deggendorf

Heuer habe man 32 Projekte bewilligt und knapp 50.000 Euro Fördergelder ausgereicht. Umgesetzt wurden diese zivilgesellschaftlichen Aktionen von 19 Projektträgern (in der Regel eingetragene Vereine), meist in Kooperation mit weiteren Partnerinstitutionen. „Die Hälfte der 32 Projekte wurde an und mit Schulen realisiert und richtete sich an Schülerinnen und Schüler“, betonten Pletl-Schäfer und Keßler in ihrem positiven Fazit. Besondere Höhepunkte waren das Demokratiefest am Oberen Stadtplatz, die „Wochen der Begegnung“ im Herbst (mit insgesamt 19 Veranstaltungen) und die Jugend-Demokratiekonferenz.

Vorbehaltlich der weiteren Förderung von „Demokratie leben!“ bewilligte das Bündnis drei Projektanträge, die sich auf Aktivitäten im ersten Quartal 2026 beziehen. Am Holocaustgedenktag im Januar wird die Volkshochschule in der Grabkirche an Themenfelder erinnern, die Deggendorf historisch und zeitgeschichtlich mit der Judenverfolgung verbinden: die Deggendorfer Gnad, die Stolpersteine und das DP-(Displaced Persons)-Lager in der Alten Kaserne. Auch das nationalsozialistische Euthanasie-Ermordungsprogramm in Mainkofen kommt zur Sprache. In den Monaten Februar bis April ist am Robert-Koch-Gymnasium die Wanderausstellung „Der z/weite Blick – Jugendkulturen und Diskriminierungen“ zu sehen. Projektträger ist der Kinderschutzbund. Die Ausstellung thematisiert die Vielfalt von Jugendkulturen sowie unterschiedliche Formen von Diskriminierung wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder Homo- und Transfeindlichkeit. Während der Ausstellungszeit führen Guides Besuchergruppen durch die Plakatexponate und regen zur Reflexion eigener Haltungen und Erfahrungen an. Ergänzend können begleitende Aktivitäten wie Diskussionsrunden oder kreative Beiträge der Schülerinnen und Schüler stattfinden. 

Am Sonntag, den 22. Februar, wird das Netzwerk für kulturelle Vielfalt in der Dreifachturnhalle des Comenius-Gymnasiums zum zehnten Mal das internationale Hallenfußballturnier „Viele Kulturen – eine Leidenschaft“ durchführen. Insgesamt werden im Rahmen dieses Jubiläumsturniers zwölf bis vierzehn internationale Teams im K.-o.-System spielen. Die ersten drei Plätze bekommen einen Pokal. Die Schirmherrschaft übernehmen laut Organisator hochkarätige Persönlichkeiten aus der Politik.

In ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr sammelten die anwesenden Bündnismitglieder auf der Basis eines „strategischen Brainstormings“ Ideen für Unterstützungsmaßnahmen gegen die Verbreitung von sogenannten „Fake News“ sowie von Hass- und Hetzpropaganda, insbesondere in der digitalen Welt. Als wichtiger Ansatz kristallisierte sich schnell die forcierte Kooperation mit den Schulen heraus. „Gefördert werden sollen zukünftig vor allem Projekte für Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit Schulen“, resümierte Fachkoordinatorin Ursula Keßler das Ergebnis der kurzen Diskussion. Grundsätzlich förderfähig bleiben auch weiterhin Projekte und Aktionen zur Stärkung von Demokratie, gesellschaftlicher Beteiligung, Vielfalt und Toleranz sowie zur Prävention gegen jede Form von Extremismus. Interessierte können sich jederzeit mit Projektanfragen an die externe Koordinierungs- und Fachstelle wenden (Kontakt per E-Mail: u.kessler@dl-deggendorf.de).