


Dass der Künstler immer ein Entdecker ist, zeigt sich bei Heckmanns Arbeiten sehr deutlich. Immer öfter löst er sich von seiner Profession der Druckgrafik, insbesondere der Radierung und bewegt sich von der Fläche ins Dreidimensionale. Bei seinem immer freieren Umgang mit grafischen Strukturen beschäftigt er sich auch mit Stoffen. Dabei ist vor allem die erotische Komponente nicht unerheblich, die den Betrachter mit sinnlichen Motiven von unterschiedlichen Beinkleidern, Damenschuhen und teilweise koketten barocken Szenen konfrontiert.
Doch was auf den ersten Blick licht und leicht, luftig und duftig daherkommt, ist doch eine ernste Sache. Denn auf die Sichtbarkeit ist nicht immer Verlass – bei all der Heiterkeit, Witz und Ironie, die seine Arbeiten ausstrahlen. Niemals dem ersten Augenschein vertrauen, vielmehr die vieldeutigen Zwischentöne gilt es zu entdecken. Heckmann kommt von der klassischen Druckgrafik, in der die Kontur der Linie, der Schwung der Gravur, das entscheidende Ausdrucksmittel ist. Daneben sind seine Materialcollagen ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit. Und so ist der Schritt nicht weit zum Zucker, jenem mythisch aufgeladenen Stoff des Lebens, den Heckmann in verschiedenen Aggregatzuständen zu einem sinnlichen Feuerwerk in seinen Arbeiten vieldeutig verarbeitet. Dabei ist die starke Haptik seiner skulpturalen Arbeiten bzw. Assemblagen typisch für seine sugarworks, bei denen man sich nur schwer zurückhalten kann, nicht doch einmal hineinzubeißen.
Andreas Heckmann, geb. in Darmstadt, an der hessischen Bergstraße aufgewachsen mit Wurzeln in Niederbayern, studierte Kunsterziehung und Germanistik an der Universität Passau, Erasmusstipendium an der Frijen Universiteit Amsterdam. Neben seiner Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland war er Teilnehmer bei verschiedenen Symposien in Österreich und Tschechien. Andreas Heckmann lebt und arbeitet in Vilshofen an der Donau.
ZUM HAMMEL | MARKTPLATZ 15 | ORTENBURG
DO - SA | 17 - 22 UHR
SO | 11:30 - 13:30 UHR
VERNISSAGE: SA | 30. SEPTEMBER 2023 | 18 UHR