Der aktuelle Ausstellungstitel „analog“ verbindet und beschreibt die beiden gezeigten künstlerischen Positionen. Schlagworte wie ähnlich, vergleichbar, gleichartig und entsprechend sind nur einige Synonyme, die sich zum Titel finden lassen.
Analog bedeutet auch, dass etwas in einer physischen Form vorliegt oder durch physische Mittel übertragen wird. Ein Hinweis auf die Bedeutung des Materials, das die beiden Künstlerinnen für ihre Arbeiten wählen und den Herstellungsprozess, der strikt im Atelier und nicht etwa am Computer stattfindet. Simone Hamann und Anja Kutzki setzen bewusst auf eine analoge Arbeitsweise, verzichten auf digitale Hilfsmittel.

ANJA KUTZKI
Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit steht die Auseinandersetzung mit den bildnerischen Mittel Form und Farbe. Ihre Formensprache kann dem Bereich der konkreten Kunst zugeordnet werden. Linien und streng angelegte Flächen bilden das über Jahre entwickelte Vokabular.
Charakteristisch ist dabei der spielerische Umgang mit den einzelnen Gestaltungselementen. Unaufhörlich wird während des gesamten Arbeitsprozesses nach Lösungen gesucht, um die einzelnen Chiffren neu und spannungsvoll miteinander zu verknüpfen. Kennzeichnend ist dabei auch der fortwährende Versuch, die Bildinhalte an die Grenze des Wahrnehmbaren zu treiben.
Leicht voneinander abweichende Farbabstufungen und das Spiel mit matten und hochglänzenden Flächen stehen dabei im Focus der Künstlerin. War noch vor einiger Zeit die Malerei das bevorzugte Ausdrucksmittel, so findet man nun auch Collagen. Bei ihnen wird das bekannte Repertoire mit Hilfe neuer Materialien umgesetzt.

SIMONE HAMANN
Simone Hamanns Arbeiten zeichnen sich oft durch eine kraftvolle Farbigkeit und den spielerischen Umgang mit dem Material aus. Die entstehenden Formen materialisieren Ideen aus der Gedankenwelt der Künstlerin. Sie versieht ihre Arbeiten mit Titeln, die den Betrachter in ein Wechselspiel zwischen Wahrnehmung und Assoziation einbinden und dabei stets größtmögliche Gedankenfreiheit und Deutungsoffenheit zulassen.
Serien werden so angelegt, dass sie ein Gefühl von Unendlichkeit vermitteln. Die Malerin spielt mit der Idee des offenen Kunstwerkes. Ihre Bilder werden zu Zeichen dieser angedeuteten Unendlichkeit, Momentaufnahmen eines fortlaufenden, sich variierenden Prozesses.
Es entstehen Bilderserien, die unterschiedliche Stadien durchlaufen und immer im Wechselspiel zwischen persönlicher Wahrnehmung, Rezeption und unbewußten Ideen changieren.
PRODUZENTENGALERIE PASSAU
25. MAI bis 23. JUNI 2024
DO – SO | 15 – 17 UHR
ERÖFFNUNG: FR | 24. MAI | 18 UHR