ALOIS RIEDL (*1935)
Malerei, Zeichnung, Objekt | Retrospektive zum 90. Geburtstag
Der oberösterreichische Künstler Alois Riedl feiert im heurigen Jahr seinen 90. Geburtstag. Anhand der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten lässt sich die Entwicklung innerhalb seines international anerkannten Werkes in den letzten 50 Jahren nachvollziehen.
Diese Ausstellung im Egon Schiele Art Centrum ist auf Wunsche des Künstlers eine Hommage an seinen Freund, den Ausstellungsmacher und Mitbegründer des ESAC, Gerwald Sonnberger (1951-2001).
Riedls Stil changiert zwischen gegenständlicher Malerei und Abstraktion, wobei er gerne und gekonnt die Grenzen beider überschreitet. In den 90er Jahren entdeckt er die Scheibe als optimale Form, die in ihm einen weiteren Arbeitsschritt in Richtung Dreidimensionalität evoziert.
Alois Riedl blieb zeitlebens ein kompromissloser Künstler auf der Suche nach einem „guten Bild“, der entgegen aller Moden und Trends des Kunstmarktes ein weit über Österreich hinaus beachtetes Werk entfaltet hat.
Die Klarheit seiner künstlerischen Aussage korrespondiert durchwegs mit einer formalen Strenge, die gelegentlich spröde wirken mag, in Zeiten wie diesen aber etwas geradezu Beruhigendes hat.
MICHAL GABRIEL (*1960)
Skulpturen | Ausstellung zum 65. Geburtstag
Die Ausstellung von Skulpturen und Skulpturengruppen von Michal Gabriel in sieben Sälen sowie im Atrium des Museums, ebenso in den Straßen Hradební und Široká präsentiert menschliche und tierische Figuren in Lebens- und Überlebensgröße, die mit traditionellen und unüblichen Materialien und Techniken hergestellt wurden, sowie die neuesten Arbeiten unter Verwendung der technischen Fortschritte im Zusammenhang mit dem 3D-Druck. Ein faszinierendes Werk mit starker Wirkung, sowohl in der Galerie als auch im öffentlichen Raum. Die archetypischen Formen der Figuren werden durch eine Oberflächenbehandlung besonders hervorgehoben, die sie zum Leben erweckt und uns anregt nachzufragen, ob das katzenartige Tier, das lautlos durch die Halle schleicht, ein Jaguar oder ein Schneeleopard ist. Ebenso überlässt uns der Künstler die Entscheidung, ob wir in den lebensgroßen und überlebensgroßen Männerfiguren aus Eichenholz eine Spielergruppe oder eine Jägergruppe sehen; in beiden Fällen sehen wir Männer mit ausgestreckten Armen, bis zum Boden, konzentriert und mit perfekter Stabilität dastehend und bereit, ein Rennen oder einen Kampf zu beginnen. Das Eintauchen in die Welt der Skulpturen Gabriels ist ein außergewöhnliches und atemberaubendes Erlebnis.
BERNADETTE HUBER (*1961)
Ein Kunstprojekt, das seit Jahren vom ESAC initiert wird, und an dem sich bisher tschechische und österreichische KünstlerInnen beteiligt haben, ist die „Krumauer Madonna“ auf der Fassade des Hauses Široká 72.
Heuer fiel die Wahl auf die österreichische Medienkünstlerin Bernadette Huber, die sich bei der Realisierung für eine alte Drucktechnik entschieden hat, die bewirkt, dass sich das Bild beim Vorbeigehen verändert – eine Überraschung!
Bernadette Huber wurde u.a. mit dem Österreichischen Staatsstipendium für bildende Kunst 1999 und mit dem Gabriele Heidecker-Preis 2012 ausgezeichnet.