© Peter Litvai

Das Landestheater Niederbayern eröffnet die Spielzeit 2025/2026. Die Niederbayerische Philharmonie unter ihrem Chefdirigenten Ektoras Tartanis hat sich für das erste Symphoniekonzert ein besonders ohrwurmträchtiges Werk der russischen Romantik ausgesucht.

Die schöne Scheherazade rettet sich mit Geschichtenerzählen das Leben und überzeugt obendrein den von den Frauen maßlos enttäuschten Sultan nach der 1001. Nummer bzw. dem tausendsten Cliffhanger, nicht mehr ständig heiraten und die Neue gleich wieder töten zu müssen. „Tale-telling sells“, dachten sich Nikolai Rimski- Korsakows Freunde und sie lagen damit goldrichtig. Sie überredeten den Komponisten, den Sätzen seiner 1888 entstandenen Sinfonischen Suite Scheherazade op. 35 Titel aus den Märchen zu verpassen. Er selbst hätte am liebsten Prelude, Ballade, Adagio und Finale gewählt, schließlich sei seine Musik keine Nacherzählung, doch genau dafür wird das Werk heutzutage gehalten und geliebt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war alles Geheimnisvolle, Exotische und Orientalische hoch im Kurs. Dieser Neigung gab auch Rimski-Korsakow nach, allerdings trug er nicht zu dick auf, würzte mit Geschmack, sparte mit Parfüm und blieb dezent. Das ca. 45 minütige Werk bietet ein Feuerwerk der Virtuosität, ein Fest der Klangfarben, es blitzt, funkelt und tost mit viel Schlagwerk, dazwischen schimmert es zart und intim. Ein Instrument ums andere tut sich solistisch hervor, allen voran die Sologeige mit ihrem süß und betörend sich schlängelnden Scheherazade-Thema.

Das Konzert findet im Rahmen des Tags der offenen Tür statt. Der Eintritt ist frei.

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