
Verdi-Requiem mit Kent Nagano
Ein besonderes Highlight folgt im Herbst im Dom zu Passau. Kent Nagano dirigiert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit einer internationalen Spitzenbesetzung. Auf dem Programm steht das „Verdi-Requiem“ mit Elina Garanča, Liudmyla Monastyrska, Franceso Meli und René Pape. Das Konzert findet zum Gedenken an den langjährigen EW-Förderer Heinz Herrmann Thiele statt (27. Oktober).
Ausstellung „X2 Plagen“
Die polnische Künstlerin Natalia Romik produziert eigens für die EW die Glasskulpturen-Ausstellung „X² Plagen“. Die Künstlerin schließt Symbole für Plagen unserer Zeit in überdimensionale Glasgefäße ein. Nach der jüdischen Kabbala-Geheimlehre war das Zerbrechen solcher Gefäße der Grund, warum Plagen über die Menschheit kamen. Natalia Romik ist Künstlerin, Historikerin und Architektin. Derzeit läuft ihre Ausstellung „Architekturen des Überlebens“ im Jüdischen Museum Frankfurt. Die EW-Ausstellung findet in der Krypta der Studienkirche St. Michael statt (5. Juli – 3. August).
Jüri Reinvere – Auftragswerk der EW
Der estnische Komponist Jüri Reinvere komplettiert im Auftrag der EW seinen vierteiligen Streichquartett Zyklus „Four Quartets“. Jedes Streichquartett, das Instrumentalklänge, Lyrik-Zuspielungen und Field-Recordings kombiniert, ist einem Ort in Europa und einer entsprechenden Himmelsrichtung zugeordnet. Als EW-Auftragskomposition schafft Reinvere das Abschlusswerk des Zyklus, das Moskau und den Osten ins Zentrum stellt. Das renommierte Minguet Quartett führt alle vier Streichquartette an zwei Abenden auf, kombiniert mit Werken von Beethoven und Brahms (4. Juli in Fürstenzell, 5. Juli in Osterhofen-Altenmarkt).
Brennpunkte – auf der Seite der Zuversicht
Die EW begeben sich mit ihren „Brennpunkten“ in diesem Jahr auf die Seite der Zuversicht. Studierende der Athanor Akademie inszenieren die performative Lesung „Stimmen der Zuversicht“, Regie von Nicholas Hohmann. Für das Projekt haben Prominente von Michel Friedman bis Jonathan Meese Texte und Musikwerke benannt, die sie als Kraftquellen empfinden (6. Juli). Die österreichisch-kroatisch Theatertruppe VRUM präsentiert ihre Produktion „Das Leben macht mir keine Angst“. Mit Elementen von Tanz, Akrobatik, Gesang und Schattenspiel inszeniert die Performance-Gruppe ein Mutmach-Gedicht der amerikanischen Bürgerrechtlerin Maya Angelou (6. Juli). Spiegel-Autor Ullrich Fichtner liefert in seiner Lesung „Geboren für die großen Chancen“ Argumente gegen den Pessimismus unserer Zeit (21. Juli). Im „25. Passauer Tetralog“ versammelt Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter wieder ein hochkarätig besetztes Podium zum Thema „Frieden und Demokratie in ungewisser Zeit“ (7. Juli).
Höhepunkte
Zum beschwingten Auftakt laden die SWR Big Band und Götz Alsmann auf den Passauer Domplatz (28. Juni). Meisterpianistin Ragna Schirmer lässt ihre Interpretation der „Goldberg-Variationen“ auf Schloss Zell an der Pram, Oberösterreich, erklingen (7. Juli). Der Geiger Daniel Hope und sein Ensemble AIR kehren in Bad Füssing zurück an ihre „Irish Roots“ – irische Traditionals treffen auf Barockkompositionen, die die grüne Insel musikalisch geprägt haben (20. Juli). Im Passauer Rathaussaal ist das Gidon Kremer Trio mit Werken von Giya Kanchelo, Arvo Pärt und Franz Schubert zu erleben (21. Juli). Mit Smetanas „Mein Vaterland“ entführt die Philharmonie Pilsen in Niederalteich in die böhmische Heimat des tschechischen Nationalkomponisten (28. Juli). Zum Abschluss bringt der „Passauer Sommernachtszauber“ in diesem Jahr mit Michael Schade Puccini-Lieder in die Studienkirche; die Lichtkunst von Laurenz Theinert begleitet Griegs „Peer-Gynt-Suiten“ mit der Nationalen Kammerphilharmonie Prag (3. August).
Bruckner-Schwerpunkt
Zum 200. Geburtstag des Komponisten 2024 gibt es einen Bruckner-Schwerpunkt bei den EW: Der legendäre Dirigent und Bruckner-Spezialist Herbert Blomstedt präsentiert mit den Bamberger Symphonikern „Bruckners Neunte im Dom“ von Passau (12. Juli). In „Nicht von dieser Welt“ vereinen der Chor Wohlsang und das Anton Bruckner Bläser Consort Musik und Glauben in Werken von Bruckner und Frank Martin in Engelhartszell, Oberösterreich (19. Juli). Organist Hansjörg Albrecht spielt in Vilshofen seine Transkription von „Bruckner 7 auf der Orgel“ (26. Juli). Auch der Katholische Festgottesdienst widmet sich Bruckner mit der Messe Nr. 1 d-Moll, einem tief empfundenen Glaubensbekenntnis des Komponisten (7. Juli).
Historische Rekonstruktion
In der Reihe „Historische Rekonstruktionen“ stellen der Pianist Kristian Bezuidenhout und das renommierte Freiburger Barockorchester „Mozart: meine erste Akademie, privat“ in Landau vor. Das Konzert im Kerzenschein rekonstruiert eine Akademie, die Mozart am 17. März 1784 im Wiener Trattnerhof gab. Die Gäste erhalten auf Wunsch ein Eintrittsbillet mit ihrem Namenszug – in Mozarts Originalhandschrift. Künstliche Intelligenz macht’s möglich (11. Juli).
Musik- und Kunstvermittlung bei den EW
Zum Einstieg findet auch dieses Jahr das EW-Uni-Fest auf der Innwiese statt (27. Juni). „Jugend musiziert“ bei den EW präsentiert ausgewählte Talente aus der ganzen Festspielregion in Passau (30. Juni). Das EW-Jugendsinfonieorchester gestaltet ein anspruchsvolles Konzertprogramm mit Werken von Beethoven bis Elgar (14. Juli). Bei „Musik in Echt“ führt die Musikerin Christiane Öttl in die Welt der Klänge ein (diverse Termine). In den Schulworkshops gestalten Double Drums an Gymnasien und Mittelschulen ein eigenes Schulkonzert mit jungen Leuten (Termine nach Vereinbarung).