Juli, 2025

Sa05Jul20:45Lieber bairisch sterben...Aidenbach 170620:45 Festspielplatz AidenbachVeranstaltungstyp:Open Air,Premiere,Theater

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Veranstaltungsdetails

Das Historische Freilichtspiel greift die Stimmung der Zeit des Volksaufstandes auf, die Entwicklung des Aufruhrs in der Bevölkerung und das tragische Ende. Beeindruckend inszeniert – mit Begeisterung von Laiendarstellern verkörpert – kann man diese Episode der bayerischen Geschichte realitätsnah erleben. Massenszenen mit Pferden, Feuer und Pulverdampf, charismatische Schauspieler und die Szenerie mit Lichteffekten untermalt, ist dieses Festspiel ein mitreißendes Erlebnis für Jung und Alt.

Der Spanische Erbfolgekrieg von 1701-1714 war Auslöser der Tragödie: Nachdem der Thronerbe Karls II. von Spanien auf mysteriöse Weise starb, machten Frankreich und Österreich sofort ihre Ansprüche geltend. So kam es zu militärischen Allianzen zwischen den Habsburgern, England und Preußen auf der einen, Bayern und Frankreich auf der anderen Seite. Die Schlacht bei Hochstädt 1704 hatte eine geschlagene bayrisch-französische Armee zur Folge, worauf Kurfürst Max Emanuel nach Brüssel floh und Bayern der Willkür der Habsburger überließ. Nach dem Tod von Kaiser Leopold I., wurde das besetzte Bayern von Joseph I. gnadenlos ausgebeutet. Die Gegenregierung in Braunau plante den organisierten Aufstand und stellte eine sogenannte Landesdefension aus ehemaligen Offizieren und Bauernkämpfern zusammen. Im Oberland marschierten am Heiligabend 1705 die ersten Landesverteidiger durch die Stadttore Münchens. Sie wurden jedoch zurückgeschlagen. Obwohl sich alle ergaben, wurden die wehrlosen Bauern auf dem Sendlinger Friedhof getötet. Dieses Massaker ging als die „Sendlinger Mordweihnacht“ in die Geschichte ein.

Einfache Bauern, Gottesleute und Handwerker leben zu der Zeit im Unterland, zwischen Donau und Rottal. Brav gehen sie der täglichen Arbeit nach, um Haus und Hof zu erhalten und die Familie zu ernähren. Doch dann bricht über sie die folgenschwere politische Wendung ein.

Ein schicksalhafter Wintertag im Januar 1706….
…hier beginnt die Tragödie der Aidenbacher Bauernschlacht

Durch die österreichischen Besatzer müssen die einfachen Bauersleut über lange Zeit hinweg Unterdrückung, Ausbeutung, Willkür und Vergewaltigungen erdulden. Dies bringt die Volksseele zum Kochen! Als schließlich durch Zwangsrekrutierungen auch noch die Söhne aus ihren Höfen und Familien herausgerissen wurden, ist das Volk nicht mehr zu halten. Zunächst gab es nur kleinere Rebellengruppen, die spontan Rekruten befreien. „Lieber bairsch sterben, als in des Kaisers Unfug verderben! “ wird zur Parole der aufmüpfigen, einfachen
Leut. 7.000 Bauern ziehen schließlich gegen ein ausgebildetes Heer in den Kampf. Wut und Hass entladen sich in einer grausamen, blutigen Schlacht. Die gut bewaffneten Soldaten metzeln die Bauernkämpfer, die ihnen teils nur mit Mistgabeln entgegentreten, gnadenlos nieder. Insgesamt verlieren 4.000 Menschen ihr Leben. „Gwunna hat zuletzt bloß unsereins!“, spricht der schwarze Bauer, der Sensenmann, während er danach über das Schlachtfeld schreitet.

 

INFOS UND TICKETS

Zeit

(Samstag) 20:45

Ort

Festspielplatz Aidenbach

| Schulstraße 9 | 94501 Aidenbach

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