Es sind leider immer wieder die gleichen Rituale, wenn die Flüsse über die Ufer treten. Der Aufschrei ist groß und die Mahnungen eindringlich.
Bemerkenswert ist dieses Mal aber, dass der Passauer Stadtrat endlich, nachdem die sogenannte Innstudie lange veröffentlicht ist, eine Resolution verabschiedete, die auf die schnelle Umsetzung der Maßnahmen drängt, die in dieser Studie gefordert werden! Leider steht zu befürchten, dass es bei dieser pflichtschuldigen Aufforderung an die Staatsregierung bleibt und die Forderungen der Passsauer wieder in den Schubladen verschwinden. Schon 2013 prophezeiten sowohl der namhafte „Flussprofessor“ Dr. Bernhart von der TU Karlsruhe, als auch der Metrologe und ARD-Wetterfrosch Karsten Schwanke im Gespräch mit uns, dass uns weit höhere Pegelstände als die von 2013 bevorstünden. „Es ist nicht die Frage ob, sondern nur wann!“, so Schwanke damals im INNSIDE Innterview.
Es ist also höchste Eisenbahn! Die Region muss sich Gehör verschaffen in München und die Frage stellen, ob man uns, im wahrsten Sinne des Wortes, absaufen lassen will? Die Innstudie hat gezeigt, dass mit der Einrichtung sog. gesteuerter Flutpolder ca. 2 Meter Inn- Flutscheitel abgefangen werden kann. Das ist nicht wenig und könnte im Fall des Falles lebensrettend sein.
Da die Umsetzung dieser Maßnahmen wahrscheinlich Jahre in Anspruch nehmen wird, sollten wir schleunigst damit beginnen! In der Zwischenzeit müssen wir uns so gut es geht auf die kommenden, höheren Pegelstände vorbereiten. Manches ins geschehen, einiges ist eingeleitet, aber vieles ist noch wichtig! Dazu gehört meiner Meinung nach auch das Üben von Evakuierungsmaßnahmen z.B. in der Altstadt von Passau, die im Worstcase von der Außenwelt abgeschnitten wäre. Auch schon bei solchen Pegeln, wie wir sie jetzt erlebt haben, wäre eine Evakuierung des ruhenden Verkehrs eine erste Maßnahme, die dem immer wiederkehrenden Verkehrschaos die Spitze nimmt und den Einsatzkräften den dringend benötigten Raum verschafft.
Bei dem Gedanken wäre eine autofreie Altstadt dann eine schöne Gelegenheit mit einem Helfer- und Anwohnerfest den solidarischen Geist von 2013 wiederzubeleben und unseren Forderungen gemeinsam Nachdruck zu verleihen!
Jack Oby und die INNSIDER