Oby’s Opinion

Vorsorge tut not!


Der Klimanotstand soll nicht gerade ausgerufen werden, aber einen Plan will man schon schmieden für das sich ändernde Klima, so der Passauer OB Jürgen Dupper in unserem Innterview in dieser Ausgabe. Bemerkenswert ist seine Aussage, dass man den umstrittenen Hochwasserschutz am Inn und in Hals noch vor der Kommunalwahl 2020 seitens der Stadt vorstellen möchte. Das ist gut so. Es fügt dem Kommunalwahlkampf ein weiteres wichtiges Thema hinzu.
Das mit dem Klimanotstand klingt ja auch im ersten Augenblick etwas übertrieben, wenn man sich im ruhigen Spätsommer in unserer herrlichen Landschaft umschaut. Doch als Anwohner von drei Flüssen wissen wir, wie trügerisch so eine Ruhe sein kann.
Leider scheint die Erinnerung an die Katastrophe von 2013 nicht nur in der Stadt Passau langsam zu verblassen. Die Auseinandersetzung um die Flutpolder am Oberlauf der Donau zeigen, wie schwierig die Vorsorge vor neuen Fluten sein kann.
Der Klimawandel ist aber als Tatsache so unbestritten, dass nur noch verantwortungslose Demagogen ihn leugnen. Das heißt aber auch, wir müssen uns auf neue Fluten einstellen!
Wenn es immer wärmer wird, ist mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre und es gibt größere Regenmengen. Das ist einfache Physik. Leider ist die Interessenlage der Menschen nicht so einfach zu berechnen. Da gibt es große Unterschiede. Deshalb sollten wir hier, am unteren Ende der Flüsse, endlich stärkeren Druck aufbauen, um uns bei den Oberliegern mehr Gehör zu verschaffen. Es muss endlich schneller gehen mit der Innstudie und den Poldern an der Donau, damit wir Unterlieger nicht vollends absaufen, wenn mal wieder der große Regen kommt. Die Kommunalpolitiker in der ganzen Region mögen bitte an einem Strang ziehen und die Bevölkerung hinter sich bringen, um so mit einer Stimme in München und Wien zu sprechen. Die Polder müssen gebaut werden! Sie sind neben dem Hochwasserschutz vor Ort die wichtigste Vorsorge. Das sollte, bei allen Unterschieden, die gemeinsame Sorge aller in der Region sein.