„Raus aus dem Elfenbeinturm, hin zu den Menschen!“ lautete von Anfang an das Motto von
Prof. Josef Schütz bezüglich seines Museums. „Wir wollen Kunst erlebbar machen, begreifbar, spürbar – sinnlich, stimulierend, inspirierend.“ Dazu gehört auch das umfangreiche Artists in Residence Programm des Museums. Künstlern aus aller Welt wird durch ein Stipendium die Möglichkeit geboten, einige Zeit in den museumseigenen Ateliers zu arbeiten und auch in direkten Kontakt zu den Museumsbesuchern zu treten.
Nun können Werke der im letzten Jahr als Artist in Residence tätigen Künstler bestaunt und auch erworben werden. Die Riege der bislang Acht setzt sich aus mehreren Kontinenten und aus vielen Nationen zusammen, und wie ihre Herkunft ist auch ihre Kunst vielfältig, divers, diskursiv.
Elias Papanikolaou / Aggelos Chaniotis / Helene Pavlopoulou.
Ergebnisse eines emotionalen Dialogs unterschiedlicher Temperamente sind in den in Engelhartszell entstandenen Werken sicht- und spürbar. Elemente des Expressionismus, des Impressionismus, Einflüsse der Postmoderne, des Abstrakten werden in den Exponaten der drei griechischen Künstler zu einer eigenständigen Kunst fusioniert.
Meng Huang.
Der 1966 in Peking geborene Künstler lebt seit Jahren in Berlin, arbeitet zeitweise in der Werkstatt von Ai Weiwei. Die Natur, die Schöpfung und deren Bedrohung durchfluten sein kontemplatives Werk. Das Wasser als Elixier des Lebens ist Topos zahlreicher Gemälde von Meng Huang.
Ulrike Zebisch.
Ulrike Zebisch, in Schärding geboren, in Passau lebend, schließt den Kreis der transkontinentalen Zeitreise mittels konzentrischer Exzentrik. Monochrome Flächen konterkariert sie durch Himmelsstürme und Gedankenflitter. Acryl und Dispersion vermengt sie zu einem Rätsel über Wahrheit und Wahrnehmung. Klare Linien und in den Sog ziehende Muster sind das Ergebnis ihrer von Intuition und Lebenslust geprägten Kunstwerke.
Sylvia K. Kummer.
Die Suche nach dem Inneren Ich, nach der Seele, ist ihr Antrieb, der sich auch in ihren Arbeiten, intersubjektiven Erfahrungen und Inskriptionen niederschlägt. Ihr eindrucksvolles, von Kontemplativität und bewusster Irritation geprägtes Werk ist getragen vom „Versuch, die Wahrheiten des eigenen Ich – oder der Wahrheiten anderer – aufzuzeigen“.
Enrique Fuentes.
1980 in Mexiko-City geboren, war er - nach Stationen in Paris, Tokio und Berlin - lange Assistent bei Arnulf Rainer in Wien. Seine Arbeit spiegelt mexikanische Kulte wie den „Dià de los Muertos“ ebenso wider wie christliche Mythen. Sein Werk ist expressiv, intensiv, emotional, ausdrucksstark. Der künstlerische Dialog gipfelt in expressiven Exzessen des Hedonismus und der Lebensfreude, ohne je Tod und Verderben aus dem Auge zu lassen.
Javkhlan Ariunbold.
Um die Kunst der 1990 in Ulaanbatar, Mongolei geborenen Künstlerin zu beschreiben, muss man die Geschichte der chinesischen traditionellen Kalligrafie in Betracht ziehen, sie auch gleich wieder subtrahieren und vergessen machen. Ihr Werk ist ebenso wenig einzuordnen wie sie selbst. Oszillierend zwischen Verweigerung und Assimilation, zwischen Transparenz und Verschlossenheit, Bewusstsein und Unterbewusstsein. Erratisch nach den Sternen greifend.
SCHÜTZ ART MUSEUM ENGELHARTSZELL
BIS MITTE MAI
DI - SO | 10 - 18 UHR