Spielplan des Landestheaters Niederbayern 2024/2025

15 Neuproduktionen ab September 2024 - Dr. Thomas Pröckl wieder zum Zweckverbandsvorsitzenden gewählt

NIEDERBAYERN | 20. MÄRZ 2024

Bei der Sitzung des Zweckverbands Landestheater Niederbayern am 19. März 2024 in Passau wurde der Spielplan für die kommende Saison bekanntgegeben. Das Publikum darf sich auf 15 Neuproduktionen, darunter zwei Uraufführungen, sowie vier Wiederaufnahmen ab September 2024 freuen.

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„Sahneschnitte“ – Dieter Fischer und Joachim Vollrath streiten auch in der kommenden Spielzeit wieder darüber, worüber heute noch gelacht werden darf. | Bild: Peter Litvai, © Landestheater Niederbayern

Die Schauspiel-Spielzeit beginnt mit einer der erfolgreichsten Komödien, die in den vergangenen Jahren das Londoner West End und nach und nach auch die deutschen Bühnen erobert hat: „Mord auf Schloss Haversham“, besser bekannt unter dem englischen Titel „The Play that Goes Wrong“ – ein rasanter Theaterabend, an dem eine Bühnenkatastrophe die nächste jagt. Paula-Maria Kirschner, seit Jahrzehnten eine feste Größe des Ensembles, liefert mit ihrem Stück „Täbriz – Nur in gute Hände“ die erste Uraufführung der Spielzeit. Ein moderner Klassiker der Anti-Kriegs-Dramatik, Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“, kommentiert das aktuelle Zeitgeschehen. Nach Arthur Miller in der aktuellen Spielzeit bereichert 24/25 ein weiterer großer amerikanischer Dramatiker mit seinem wohl bekanntesten Werk den Spielplan: „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams. Als Studio-Produktion bringt „Ein Satz zu viel“ von Éric Assous eine Familien-Idylle gehörig durcheinander. Ray Bradburys moderner Klassiker „Fahrenheit 451“ erzählt vom Leben in und dem Widerstand gegen eine Diktatur, in der das Lesen von Büchern verboten ist. Die Spielzeit endet wieder open-air mit einer zweiten Uraufführung: Oberspielleiter und erfolgreicher Autor Wolfgang Maria Bauer widmet sich in einer eigenen Fassung dem „bayerischen Robin Hood“: „Der Räuber Kneissl“. Als Wiederaufnahmen stehen die Studio-Produktion „Der Messias“ sowie die Komödie „Sahneschnitte“ auf dem Programm.

Im Musiktheater kehrt nach über zehn Jahren der vielen als Vater der Operette geltende Jacques Offenbach mit seiner Antiken-Parodie „Die schöne Helena“ auf die Bühnen des Landestheaters Niederbayern zurück. Den Zusammenprall von heroischer Oper und bourlesker Komödie hat das geniale Duo Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal in einen zeitlosen Klassiker verwandelt: „Ariadne auf Naxos“. Die Geschichte eine großen Liebe, die die finale Prüfung nicht übersteht, erzählt Christoph Wilibald Glucks „Orpheus und Eurydike“. Zum ersten Mal auf den niederbayerischen Bühnen ist eine Oper Alban Bergs, ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts, zu sehen: „Lulu“. Die Saison im Musiktheater endet, wie schon gewohnt, unter freiem Himmel. Das Theater setzt dort seine Auseinandersetzung mit dem Werk Richards Wagners fort und präsentiert seine romantische Oper „Lohengrin“.

Zwei große Musicals runden den Spielplan des Landestheaters ab. Die Geschichte einer Novizin, die als Kindermädchen in eine adelige Familie kommt und das Gefühlsleben des Hausherren gehörig durcheinander bringt, während der Aufstieg der Nationalsozialisten seinen Schatten vorauswirft, ist vor allem im englischsparchigen Raum jedermann bekannt: Rogers‘ und Hammersteins „The Sound of Music“. Nicht zuletzt durch den Film von 2002 ist „Chicago“ in den Himmel der Musical-Klassiker aufgestiegen. Das Werk von John Kander, Fred Ebb und John Fosse ist erstmals in Niederbayern zu sehen.

Das junge Publikum kann sich ab November 2024 auf eines der bekanntesten Märchen von Hans Christian Andersen freuen: „Die kleine Meerjungfrau“. Darüber hinaus kehren die Christmas-Pantomime „Jack and the beanstalk“ sowie das Schauspiel für Kinder „Der kleine Wolperdinger“ auf die niederbayerischen Bühnen zurück und sorgen für viel Heiterkeit bei Jung und Alt.

Bei der Sitzung beschloss die Zweckverbandsversammlung den Haushalt für das Jahr 2024. Das Landestheater Niederbayern kalkuliert mit Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushalts in Höhe von 15.752.217 Euro, worin die Betriebskosten der Städte Landshut, Passau und Straubing mit über 1,9 Millionen Euro enthalten sind. Der Vermögenshaushalt umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 626.100 Euro, die in voller Höhe über eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage finanziert werden und zum überwiegenden Teil dem Verwaltungshaushalt zufließen. Nach der Wahl zum 27. Bezirkstag von Niederbayern wurden die neuen Mitglieder der Zweckverbandsversammlung Cornelia Wasner-Sommer sowie Rolf-Peter Holzleitner begrüßt. Bei einer Wahl ist der bisherige Zweckverbandsvorsitzende, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl, in seinem Amt bestätigt worden. Eine Entschädigungssatzung für die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung wurde beschlossen. Weitere Beschlüsse befassten sich mit verschiedenen Wünschen aus der Belegschaft und dem Personalrat des Landestheaters Niederbayern sowie einer grundsätzlichen Entscheidung, in Gespräche mit der bayerichen Staatsregierung über die Erhebung des Landestheater in den Rang eines Staatstheaters zu treten, um die dauerhafte Finanzierung sicherzustellen.