
Die Veganuary-Aktionswoche des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz zeigt: vegane Ernährung bedeutet Vielfalt statt Einschränkung. | Bild: Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz (Jennifer Schulte)
Alles vegan – muss ich nun verzichten?
Die pflanzlichen Gerichte können eine leckere Ergänzung zur eigenen Ernährungsform sein. Die Zeiten, in denen eine vegane Ernährungsweise Verzicht bedeutet haben, sind vorbei. Das wird deutlich, wenn man den Mensa-Speiseplan des STWNO vom 23. bis 27. Januar betrachtet: Pilzragout Teriyaki, Orientalische Linsen-Apfel-Kürbissuppe, Frikassee mit Sojageschnetzeltem auf Reis, Lahmacun, Erdnuss-Suppe, Burger mit Apfel-Curry-Dip und Kartoffeln. Wer denkt hier an Verzicht? Pflanzenbasierte Ernährung ist nicht nur klimaschonend, sondern auch sehr lecker und erstaunlich vielfältig. Wobei der Aspekt der CO2-Bilanz von Lebensmitteln in Zeiten des Klimawandels immer mehr zum Tragen kommt.
Wissenschaftliche Fakten statt Ernährungsmythen
So verbindet das STWNO die Veganuary-Aktionswoche mit einer großen Informationskampagne, bei der die Studierenden wissenschaftliche Fakten zum Thema klimafreundliche Ernährung erfahren. Unterstützung fand das STWNO beim Studentischen Sprecher*innenrat der Universität Regensburg (AStA), der Studierendeninitiative Netzwerk Nachhaltigkeit, dem Green Office der OTH Regensburg und dem Alt Protein Project Regensburg. Diese hatten nicht zuletzt darauf aufmerksam gemacht, dass das Thema Ernährungswende eines der dringendsten Themen unserer Zeit ist und um mehr pflanzliche Gerichte auf dem Speiseplan der Mensen gebeten. Denn wer bedenkt schon die CO2-Bilanz der eigenen Ernährungsgewohnheiten? „Es besteht ein wissenschaftlicher Konsens hinsichtlich der zentralen Rolle der Ernährung für Emissionssenkungen,“ schreibt Lydia Reismann vom Netzwerk Nachhaltigkeit in ihrem Gastbeitrag „Ernährungswende – welche Rolle spielt die CO2-Bilanzierung?“ auf der Website des STWNO. Diese These belegt sie mit wissenschaftlichen Fakten und plädiert für eine CO2-Bilanzierung von Gerichten in Großküchen und Restaurants. Es gehe darum, ein Nachhaltigkeitsbewusstsein in Hinblick auf Ernährung zu generieren.
Informationskampagne im Überblick
Darüber hinaus bietet die Kampagnenseite unter stwno.de/veganuary einen Überblick zu pflanzenbasierter Ernährung, bringt Leser*innen das Thema Regionalität näher, widerlegt Mythen zu veganer Ernährung und gibt mit dem Beitrag zur „Planetary Health Diet“ einen praktischen Leitfaden hin zu klimafreundlicher Ernährung. Bei der „Planetary Health Diet“ – einem von der Rockefeller Foundation und dem medizinischen Fachjournal The Lancet begründetes Ernährungskonzept – steht nicht der Verzicht im Vordergrund, sondern die Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Bewahrung von ökologischen und planetaren Grenzen. Dies ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die laut der EAT-Lancet-Kommission mit dieser Ernährungsform bis 2050 gesichert wäre.
Weiterentwicklung der Mensa
Dem STWNO ist wichtig, dass die Studierenden umfassend über die Versorgung am Campus informiert werden. So informierte es auch in der Vergangenheit bereits über Herkunft von Lebensmitteln und beschritt mit innovativen Rezepten, wie dem BEAT-Burger aus Buffalo-Insekten neue Wege. Zudem soll die „Mensamorphose – vegane Aktionswoche“ zeigen, wie gut die pflanzenbasierten Gerichte bei den Studierenden ankommen. „Wir wollen niemandem eine pflanzenbasierte Lebensweise überstülpen, sondern sehen es als unsere Aufgabe, einen Beitrag zu leisten. Einerseits den Studierenden gegenüber, die mehr vegane Gerichte fordern, andererseits in unserer Rolle als Versorger am Campus der Hochschulen,“ so Doreen Steudte, Geschäftsführerin des STWNO. Mit 8500 bis 10.000 verkauften Gerichten in seinen Mensen täglich kommt das STWNO einem großen Versorgungsauftrag nach. „Langfristig planen wir, unsere Mensen in Richtung „Planetary Health Diet“ zu entwickeln. Erste Schritte gehen wir bereits mit der Veganuary-Aktionswoche,“ so Steudte weiter „und weitere sind bereits in Planung.“
Hintergrund zum Veganuary
Veganuary ist eine Kampagne, die Menschen weltweit dazu ermutigt, sich im Januar und darüber hinaus vegan zu ernähren. Dahinter steht eine gemeinnützige Organisation, die vegane Ernährung als eine der effektivsten Maßnahmen für Umweltschutz, Reduktion von Tierleid und ein Aufhalten des Klimawandels sieht. Im Jahr 2022 haben sich über 620.000 Menschen für Veganuary angemeldet, um eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren.