In ihren Arbeiten beschäftigt sich Patricia Lincke mit Fragen der Grenzziehung und -auflösung, mit dem Verhältnis von Vertrautem und Unheimlichem, von Innen und Außen, von Verborgenem und Präsentiertem. Sie folgt den Spuren des Bürgerlichen, analysiert und abstrahiert und verfremdet unsere Sehgewohnheiten. Dabei spielt die Gardine, als Trennung von Privatem und Öffentlichem, eine zentrale Rolle.
Gegenwärtig gibt es nur wenige Künstler/innen, die die Gardine als Material in ihrer künstlerischen Arbeit aktiv einsetzen. In Linckes Arbeiten löst sich die Gardine aus der gewohnten Umgebung heraus und bildet eigenständige Objekte, Raumkonfigurationen, Filmaccessoires, etc. Eine Ambivalenz der Gefühle spiegelt sich in Patricia Linckes Werk wider; und subtil offenbart sich ihre Kritik an gesellschaftlichen Missständen.
KURZVITA:
Merz Akademie und 1984 Abschluss zur Grafik Designerin an der Johannes-Gutenberg-Schule Stuttgart. Seit 2001 künstlerisch-konzeptuelles Arbeiten zur deutschen Befindlichkeit. Seit 2010 Mitglied der GEDOK München und dort seit 2014 in der Jury für Bildende Kunst. Atelier in der PLATFORM München, innovatives Forum und Plattform für die Produktion und Vermittlung von Kunst.
Maria Ploskow beschäftigt sich seit Jahren mit Linien in ganz unterschiedlichen Medien. Ihre künstlerische Arbeit umfasst am Computer generierte Zeichnungen, klassische Blätter mit Filzstift auf Papier, digitale Animationen und Filme. Die Arbeiten sind fast immer in striktem Schwarz/Weiß gehalten.
Die Linie stellt per se eine Grenze dar. Sie gestaltet durch Unterteilung der Fläche die Fläche selbst. Sie kann isoliert für sich stehen, oder sich im äußersten Fall zu einer Fläche verdichten. So wird sie zu einer Struktur oder einem Muster. Linien sind als zeichnerisches Element vielfältig – sie teilen, verbinden und schmücken.
KURZVITA:
1989 bis 1995 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München, seit 2002 audiovisuelle Installationen mit Neda Ploskow: aka The Sound & Icon Machine
Die Themen »Grenzgänge« und »Versuchsanordnungen« beschreiben die Arbeitsweise von Ulrike Prusseit. Seit geraumer Zeit erkundet sie in der Tradition des Selbstbildnisses die innere Landschaft des Ich, in der sich sowohl Bekanntes als auch Fremdes finden lässt.
Die Medien propagieren »Selbstoptimierung« als Erfolgsgarant, fordern Dynamik, Leistungsfähigkeit und obendrein ein perfektes Äußeres. Ist es das, was unser Überleben garantiert? Ulrike Prusseits Arbeiten spielen mit der Vielfalt der möglichen Ichs, die sich in einem Spannungsfeld zwischen Uraltem und Neuem immer wieder neu ausrichten. Durch langsames Annähern versucht sie die »innere Linie« sichtbar zu machen, die während dieses Prozesses Halt und festen Boden unter den Füßen gibt.
Neben der Malerei ist für Ulrike Prusseit die Collage ein wichtiges Element des Arbeitens. Das Spiel mit Gefundenem und Verfremdetem ist ein offenes Experimentierfeld, auf dem sie teils Regie führt, und teils die »Spieler« agieren lässt.
KURZVITA:
Studium der Kunstpädagogik an der LMU München, seit 1990 freischaffende Künstlerin, lebt und arbeitet in Starnberg. 1997 Initiatorin und Gründungsmitglied der Offenen Ateliers Starnberg, 1999 Kunstpreis der Stadt Starnberg, 2013 bis 2021 Kuratorin der Ausstellungsreihe nah-fern, Schalterhalle des historischen Bahnhofs Starnberg, Mitglied der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft, des Kunstvereins Rosenheim und der GEDOK München.
ST.-ANNA KAPELLE PASSAU | HEILIGGEISTGASSE 4
22. MÄRZ – 28. APRIL 2024
DI – SO | 14 – 17:30 UHR
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ERÖFFNUNG: DO | 21. MÄRZ 2024 | 19 UHR
Kurat: Dr. Ludger Drost