Im Ehrenamt gemeinsam mehr erreichen

Verein „Gemeinsam leben und lernen in Europa“ bei Rotary vorgestellt

PASSAU | 23. MAI 2023

„Unser Verein hat einen großen Wirkungskreis und motiviert sowie unterstützt Menschen, sich ehrenamtlich für unsere Gesellschaft zu engagieren“, erklärte Perdita Wingerter, Geschäftsführerin des Vereins „Gemeinsam Leben und Lernen in Europa", vor den Mitgliedern des Rotary-Clubs Passau-Dreiflüssestadt. Wie die Vereinsvorsitzende bei einem Vortrag in der Heilig-Geist-Stiftschenke und vor der Rotary-Präsidentin Sabine Bachl ausführte, sei es das Ziel der 2008 in Passau gegründeten Organisation, durch Integration und Inklusion jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Image
Rotary-Präsidentin Sabine Bachl (im Bild rechts) bedankt sich unter kräftigem Applaus der Mitglieder bei Perdita Wingerter (links) für den anschaulichen Vortrag und überreichte als Unterstützung für das große gesellschaftliche Engagement des Vereins einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro. | Bild: Rotary-Club Passau-Dreiflüssestadt

„Wir entwickeln und setzen Projekte um, mit denen wir Toleranz, Vielfalt und Chancengleichheit fördern.“ Mittlerweile verfüge der Verein, so Wingerter weiter, auch über einen Gemeinschaftsraum, in dem es vielerlei Aktivitäten gibt. So gebe es etwa Handykurse (nicht nur) für Senioren, ein Cafe Deutsch", ein Frauencafe und verschiedenste Workshops, Schulungen und Vorträge. Angeboten würden auch Workshops in Schulen, in denen Geflüchtete berichten, warum sie geflohen sind. Das bekannteste Projekt dürften aber die Sprachpaten für Kinder aus aller Welt sein. Dabei erhalten Kinder in Abstimmung mit Schulen einen festen Sprachpaten für einen längeren Zeitraum zugeteilt. Allein hier habe der Verein seit 2012 insgesamt 476 Sprachpaten ausgebildet und 964 über 47 Schulen vermittelte Kinder gefördert. Derzeit können laut Wingerter 64 Kinder nicht betreut werden; die tatsächliche Zahl sei wohl sogar deutlich höher, da die Schulen nicht alle Kinder wegen des Verwaltungsaufwandes melden. Derzeit seien 34 Sprachpaten für 64 Kinder zwischen 6 und 17 Jahren an 20 Schulen für ein bis neun Schulstunden pro Woche im Einsatz. Die Aktivitäten fänden ausschließlich in den Schulen statt. Die Betreuung findet, erklärte Wingerter, grundsätzlich 1:1 statt, da jedes Kind ein unterschiedliches Sprachniveau und eigene Persönlichkeit mitbringt. Der Verein nehme allen Ehrenamtlichen den kompletten Verwaltungsaufwand ab, um nicht weitere Hürden zu schaffen. Allerdings sei vor allem auch seit der Corona-Zeit die Aktivierung neuer ehrenamtlich Mitarbeitender deutlich schwieriger geworden.