INNSIDE-Innterview: LANDLUFT

5 GESTANDENE MÄNNER AUS DEM BAYERISCHEN WALD ROCKEN FÜR DAS FRAUENHAUS

PASSAU | 1. DEZEMBER 2023

Neben Karin Rabhansl mit ihrer Band und den BANKSTERS aus Ulm steht die fünfköpfige Band LANDLUFT mit ihrem handgemachten, bodenständigen Bairisch-Rock aus dem Bayerischen Wald auf der Bühne. „Oiss bleibt anders" - so lautet der Titel ihrer neuen Konzerttour, die sie am 9. Dezember bei der ROCKGALA präsentieren. Wir haben mit LANDLUFT über ihr Engagement für das Frauenhaus gesprochen.

Die Fragen stellte Claudia Saller | Fotos: LANDLUFT
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Wolfgang Saller, Georg Dorfner, Hannes Stadler, Beda Pfeiffer und Markus Büttner (v. l.) von der Band LANDLUFT freuen sich auf die 2. Passauer ROCKGALA am 9. Dezember.

Ihr spielt ohne Gage bei der ROCKGALA für das Frauenhaus, warum engagiert ihr euch dafür?

HANNES: Gerade wenn es um Frauen und Kinder geht muss man eine klare Haltung haben und nicht wegschauen, sondern dazu klar Stellung beziehen!

MARKUS: Wenn die Gage für einen guten Zweck verwendet wird und wie bei der 2. Rockgala für´s Frauenhaus, ist´s eh klar, dass man umsonst spielt.

WOLFGANG: ... und weil Frauenhäuser leider in unserer Gesellschaft wichtiger und notwendiger geworden sind denn je!

GEORG: Es gibt wohl nichts schöneres, wenn wir mit unserer Musik auch noch Gutes tun können. Es ist für uns keine große Sache mal ein Konzert ohne Gage mit zu gestalten.

Eure Texte sind seit jeher anspruchsvoll und treffen immer den Nerv der Zeit; Beda, du bist der Texter bei euch, wie entstehen eure Songs?

BEDA: Fast alle unserer Songs entstehen in Zusammenarbeit mit Hannes. Er spielt was aufm Klavier oder Keyboard und meistens fällt mir dann spontan was dazu ein. Würde man mich vorher fragen, über was ich jetzt ein Lied schreiben werde, wüsste ich es nicht. Natürlich hat man immer Gedanken im Kopf, beschäftigt sich mit allen möglichen Sachen, man hat  eine Meinung zu den verschiedensten Bereichen im Leben, regt sich über Sachen auf, die nicht in Ordnung sind, sei es in der Politik oder wie bescheuert und unverantwortlich wir mit unserer Umwelt umgehen usw. Durch das Hören einer schönen Akkordfolge zum Beispiel, wird das dann irgendwie aus mir "rausgespült" und somit der Grundstein für einen neuen Song gelegt. Wie lang der Text bzw. das Lied dann wird, hängt dann einfach davon ab, wieviel mir zur entstandenen Thematik einfällt. 🙂

 „Oiss bleibt anders“ ist der Titel eurer neuen CD, ist die Unbeständigkeit das einzig beständige?

BEDA: In gewisser Weise ja. Dinge bleiben oft bestehen obwohl sie sich in ihrem Wesen verändern. Mal zum Guten, mal ins Negative. "Oiss bleibt anders" soll eigentlich als Aufruf verstanden werden,

die guten und schönen Dinge im Leben beizubehalten und den Dingen, die täglich auf uns niedersausen und die unser Leben verändern können, nicht ablehnend aber kritisch genüberzustehen.

  Ihr seid, nur mit ganz wenig Änderung in der Besetzung, seit mehreren Jahrzehnten als LANDLUFT unterwegs, wie habt ihr euch gemeinsam weiterentwickelt?

MARKUS: Ich bin erst als Aushilfe für meinen ehemaligen Gitarrenlehrer und Gitarrenhero Elmar Sammer bei Landluft „eingesprungen“. Danach mit - kurzer Pause - wurde ich gefragt, ob ich fest dabei sein will. Dann ging´s gleich ans Proben für das neue Album. Auch wenn hier viele Songs schon sehr gut vorbereitet waren, konnte ich mich immer noch gut mit neuen Ideen einbringen. Ich denke, so konnte ich auch nach kurzer Zeit etwas zur Weiterentwicklung der Band beitragen.

HANNES: Natürlich entwickelt sich jeder von uns in eine bestimmte Richtung weiter und bestimmt nicht immer in die gleiche Richtung. Aber innerhalb dieser Schnittmengen ist trotz allem noch genug Platz für Musik bzw. neue Lieder für Landluft.

WOLFGANG: Wir alle haben einen weiten musikalischen Horizont (grinst)!

BEDA: Oiss bleibt anders. 🙂

Auch von euch wollen wir wissen, was für Fluss-Typen ihr seid, welcher Fluss ist für euch von Bedeutung?

HANNES: Bei mir ist es die Ilz mit ihren ganzen Bächen aus denen sie gespeist wird. Es ist halt meine Heimat und ein wunderbarer Ort um zu leben!

MARKUS: Ich hab 7 Jahre in der Innstadt gewohnt und habe seit kurzem mein Architekturbüro in Hals an der Ilz. Somit ist die Frage etwas schwieriger. Nachdem ich aber auch an einem Zufluss zur Ilz, dem Tyrolerbachl aufgewachsen bin, tendiere ich dann eher zur Ilz.

WOLFGANG: ..... bei mir ist es eindeutig die Donau!

GEORG: Für mich als Hausinger (Wohnort Haus im Wald) ist natürlich die Ilz von Bedeutung, sie fließt ja quasi fast durch mein Wohnzimmer. Wanderungen bei der Ettlmühle, wo die Ilz beginnt, gehören zu meinen wöchentlichen Wanderungen. Highlight  ist die jährliche Wanderung von Haus im Wald nach Passau. 36 km entlang an der Ilz. Eine der schönsten Wanderungen in der Region überhaupt.

BEDA: Eindeutig die Ilz!!  Sie ist genau wie ich ein echter Waidla!! Die Ilz hat ihren Ursprung im Rachelsee, nach dem Zufluss mehrerer Bäche aus Region wird sie ab der Ettelmühle zur "schwarzen Perle" und bildet eine der schönsten und ursprünglichsten Flusslandschaften Europas. Und ein bisschen freuts mich auch, dass sie bei ihrem Zusammenfluss in Passau, der stolzen, blauen Donau und dem klaren, grünen Inn a bissl die Farbe versaut. 🙂 Mia Waidler han scha Hundt! (Grins)

WIR DANKEN EUCH FÜR DAS GESPRÄCH SOWIE FÜR EUER ENGAGEMENT FÜR DAS FRAUENHAUS!