Vorfreude auf einen wunderbaren Sommer

Bayerische Landesgartenschau Freyung 2023

FREYUNG | 17. MAI 2023

Kurz vor dem Start der Bayerischen Landesgartenschau in Freyung geht es richtig rund auf dem Gelände am Geyersberg. Baufirmen, Gärtner, Handwerker, Aussteller, Planer – alle sind voll beschäftigt, geben sich die Klinke in die Hand. Am 25. Mai ist Eröffnung. 132 Tage – bis zum 3. Oktober – steht dann Bayerns bis dato höchstgelegene Landesgartenschau im Zeichen von Wald.Weite.Wunderbar.. Bis dahin sollen die Blumen, Sträucher und Ausstellungsbeiträge jeden Tag ein bisschen mehr wachsen – und auch die Vorfreude auf einen wunderbaren Sommer.

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In wenigen Tagen öffnet die Bayerische Landesgartenschau auf dem Freyunger Geyersberg. Der der Berg gibt den Takt und das Motto vor – im Spielbereich und bei den Anpflanzungen. | © Freyung 2023 gGmbH
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„Vor der Eröffnung ist immer eine ganz besondere Stimmung“, beschreibt Claudia Lenz, Geschäftsführerin der Freyung 2023 gGmbH. Vorfreude, Hektik, Überraschungen, Änderungen, neue Ideen – alles ist nach wie vor im Wachsen und das bis zum Schluss. Der wochenlange Regen sorgt zusätzlich für viel Arbeit im Endspurt. Elf Hektar ist das Gelände der Gartenschau am Geyersberg groß und unterteilt sich in die Bereiche Burgberg, Wiesenpark und Waldgärten. Auf rund 80 Ausstellungsbeiträge und 2.000 Veranstaltungen dürfen sich die Besucherinnern und Besucher freuen, Kinder und Jugendliche zudem auf ein tägliches Mitmachprogramm in der Jungen Gartenschau.

Auf eine 43-jährige Geschichte blicken die Landesgartenschauen in Bayern zurück. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Schwerpunkte verändert. Standen in den Anfangsjahren Blumen und kunstvolle Gartengestaltung im Mittelpunkt, sind es heute Naturschutz, Artenvielfalt, klimaangepasste Gärten und Informationen, gepaart mit einem ansprechenden Rahmenprogramm. Und natürlich möchten die Besucherinnen und Besucher auch Anregungen für den eigenen Garten mit nach Hause nehmen.

Nachhaltig, ressourcenschonend, umweltgerecht, pflegeleicht – diese Attribute spielen mittlerweile in allen Bereichen eine große Rolle. Dass das auch mit einer ansprechenden Optik Hand in Hand geht, beweisen in Freyung die Gärten auf den Terrassen am Burgberg. Regionaltypische, gärtnerische Themen sind hier inszeniert.

Das Areal ist terrassiert, nimmt kristalline Gestaltungselemente auf und verweist damit auf die Glasverarbeitung in der Region. Durch den Boden-, Wald-, Goldenen-Garten, das Formen- und Gräser-Reich schlängelt sich ein Gesteinspfad, der das Granitvorkommen im Bayerischen Wald thematisch aufnimmt. Das Nektar-, Duft- und Genussreich spricht alle Sinne an: schmecken, riechen, bewundern und immer wieder dazwischen die fantastischen Ausblicke in die hügelige Landschaft der Bayer- und Böhmerwaldberge oder bei guter Sicht bis zu den Alpen hin genießen.

Nicht nur regionale Besonderheiten und Traditionen spielen bei der Freyunger Landesgartenschau eine prägende Rolle, auch das Gelände auf 800 Metern Meereshöhe selbst, geben den Takt und das Motto Wald.Weite.Wunderbar. vor. Eine Gartenschau auf einem Berg ist herausfordernd in vielerlei Punkten. Klima, Topografie – da muss anders geplant werden als bei ebener Fläche und geringerer Meereshöhe. Das beeinflusst die Auswahl der Pflanzen, die Planung der Blumenschauen, die Anlieferung von Baumaterial und den Durchführungszeitraum selbst. Die 14-tägig wechselnden Blumenschauen verteilen sich auf das Gelände auf dem Geyersberg. Ein Ausstellungselement ist auch vor dem Rathaus in der Innenstadt zu bewundern.

Von Anfang an waren Gartenschauen ein Instrument der Stadtentwicklung. Auf dem Gelände am Geyersberg entstehen mit Hilfe der Gartenschau- (FöR-WaGa) und Städtebauförderung dauerhafte Anlagen, die auch nach Beendigung der Gartenschau bleiben. Diese müssen von den Kommunen laut Förderungsrichtlinien für eine Dauer von mindestens 25 Jahren erhalten werden. Daneben gibt es Elemente, die rein auf die Laufzeit der Gartenschau bezogen sind. Temporäre Bauten oder Anlagen werden nach Beendigung der Gartenschau wieder rückgebaut bzw. im Sinne der Nachhaltigkeit an nachfolgende Gartenschau weitergegeben.

Ein Beispiel für einen bleibenden Wert ist der Aktivpark. Er ist auf der neu geschaffenen Parkgarage angesiedelt. Kletterwolke, Kraxlwand und Bewegungsparcours sprechen junge und junggebliebene Besucherinnen und Besucher gleichermaßen an. Spielerisch kann der höchste Punkt des Geyersbergs erklommen werden. In den Waldgärten darf man ausrasten, durch einen Bergmischwald wandern, Waldschafen beim Grasen zusehen oder sich bei den Ausstellern zu Themen über Umwelt- und Naturschutz informieren. Über eine Rutsche geht es dann schnell wieder den Berg hinab oder wer es gemächlicher mag, schlendert an einem bunt blühendem Wiesenhang vorbei - einem Stück Kulturlandschaft. Unter dem Titel „Entwicklung und Restitution von Extensivgrünland am Geyersberg“ wurde im Rahmen einer Landschaftspflegemaßnahme durch die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern aus Mitteln des Umweltministeriums dieser Landschaftsausschnitt nach kulturhistorischem Vorbild entwickelt und gefördert.